
Über das Buch:
Autor: Adrian Langenscheid
Titel: Frankreich True Crime
Verlag: Independently published (9. November 2020)
Genre: Krimi & Thriller
ISBN: 979-8561463457
Preis: 12,99€

Inhalt:
Deutschlands erfolggekrönter True Crime-Bestsellerautor Adrian Langenscheid entfesselt, im fünften Band seiner True Crime-Buchreihe erneut herzklopfendes Suchtlesen. Es ist ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe, das gerade wegen der kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt.
Frei von jeglicher Sensationsgier werden in achtzehn True Crime-Kurzgeschichten einige der spektakulärsten französischen Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte nacherzählt. Eine ergreifende Sammlung von Berichten über Mord, Totschlag, Entführung, Missbrauch, Betrug, Verrat und Diebstahl, die den Leser an die Grenzen des Erträglichen führen. Es sind Straftaten, in die „Menschen wie Du und Ich“ verwickelt sind; Menschen, deren Leben aufgrund tragischer Umstände von einem Tag auf den anderen nicht mehr das ist, was es zuvor war.
Mit Sachverstand und exzellentem Kopfkino integriert der True Crime-Experte die wichtigsten Einsichten aus Gerichtsverhandlungen, Akten, psychologischen Gutachten, Verhören und Ermittlungsprotokolle in seine elektrisierenden Erzählungen.
Das Leben schreibt schreckliche Geschichten. Dieses Buch fasst sie zusammen. Gefesselt, fassungslos, verblüfft und zu Tränen gerührt, werden Sie alles in Frage stellen, was Sie über die menschliche Natur zu wissen glauben.
Meine Meinung:
True Crime weckt in mir grundsätzlich ein anderes Lesegefühl, als ein fiktiver Thriller. Der Gedanke, dass die gelesenen Worte sich tatsächlich und belegbar so ereignet haben, macht etwas mit dem Leser. Dieses Buch beinhaltet achtzehn Kurzgeschichten, die französische Kriminalfälle wiedergeben. Der Autor präsentiert dabei differenzierte Fälle. Es gibt brutale, verstörende Geschichten, aber auch „harmlose“ Raubüberfälle, in denen körperlich niemand zu Schaden kommt. Damit wird eine gute Bandbreite bekannter Verbrechensarten abgedeckt. Die einzelnen Fälle sind detailliert ausgearbeitet. Besonders gut gefiel mir hier, dass der Autor jeder Person – ob Opfer, Täter oder anderweitig Angehöriger – seinen Namen lässt. Reelle Namen schwarz auf weiß zu lesen und mit den beschriebenen Verbrechen in Verbindung bringen zu können, gibt den Geschichten ein Gesicht und kreiert eine emotionale Nähe zwischen Leser und Kurzgeschichte. Natürlich werden die Taten auch mit Daten belegt. Leider ist hier auffällig, dass das ein oder andere Datum oder Jahr Zahlendreher beinhaltet. Schlich sich ein solcher Zahlendreher ein, stiftete dieser erst einmal Verwirrung bei mir, da die zeitliche Einordnung der Handlungsabläufe nicht mehr aufging. Das kam zwar nur wenige Male vor, jedoch hat es mich immer leicht aus dem Konzept und auch aus dem Lesefluss gebracht, weil ich ganze Absätze teilweise erneut lesen musste, um den zeitlichen Zusammenhang verstehen zu können. Allerdings ist dies auch das einzige Manko, dass der Schreibstil mit sich bringt. Insgesamt schreibt der Autor sachlich genug, damit die Geschichten ihre volle True Crime Wirkung entfalten können. Gleichzeitig bringt er aber auch genügend Details mit unter, die eine angenehme Emotionalität beim Leser auslösen. Banale alltägliche Dinge werden beschrieben und man lernt die Personen nicht wirklich kennen, jedoch bekommt man eine grob ausreichende Vorstellung davon, wie deren Leben und Charakter ausgesehen haben könnte. Dinge wie ein Abendessen oder ein kurzer Satz zum Familienstand einer Person helfen da schon, dass die Geschichten greifbar werden und letztendlich das Grauen seine volle Wirkung entfalten kann. Dieses Buch paart interessante Fakten mit erschreckenden Details. Wirkungsvoll beschrieben und gut recherchiert präsentiert uns Adrian Langenscheid französische Kriminalfälle. Ich hing an jeder Seite und wollte eigentlich nicht, dass dieses Buch endet. Hervorzuheben ist hier auch, dass man die Geschichten so nicht kennt, da sie sich auch über eine relativ große Zeitspanne verteilt ereignet haben. Über Aktuelles bis längst Vergangenes begegnet dem Leser hier alles, was das True Crime Herz begehrt. Eindrucksvolle Informationen, wie zum Beispiel die letzte öffentliche Hinrichtung Frankreichs, unterstreichen teilweise auch die starke Gewichtigkeit der Verbrechen für die Geschichte oder gar Polizeiarbeit Frankreichs.
Bewertung:
Eine tolle Kurzgeschichtensammlung, die ich jedem True Crime Liebhaber wärmstens empfehlen kann. Hier treffen verschiedene Verbrechen aufeinander, die, sowohl detailliert recherchiert als auch intensiv aufgeschrieben, einen differenzierten Überblick über ausgewählte grausame Verbrechen der Stadt der Lichter und der Stadt der Liebe geben. Von Mord, Vergiftung und Grabschändung bis hin zu Banküberfällen, Verrat und Kaltblütigkeit ist hier alles gegeben. Als krönenden Abschluss erfährt man auch, was mit den Tätern nach den Taten geschah. Ob sie noch unter uns weilen, untergetaucht sind oder hingerichtet wurden. Man bleibt als Leser nicht in der Luft hängen und bekommt sämtliche Informationen über jeden Fall in einer angemessenen Kapitellänge serviert.
Da es sich hier um wahre Verbrechen handelt, möchte ich von meinem üblichen Bewertungssystem absehen und eine begründete Punktzahl vergeben. Dieses Buch bekommt von mir 4/5 Sterne. Den einen Punkt ziehe ich ab, da die Daten an mancher Stelle offensichtlich nicht stimmen. Das kann natürlich bei einer solchen Vielzahl an Jahreszahlen und Daten vorkommen, allerdings wurde ich manchmal aus dem Lesefluss gerissen und hätte mir hier einen etwas stärkeren Blick auf diese wichtigen Details gewünscht. Ansonsten gibt es von mir eine inhaltlich uneingeschränkte Leseempfehlung.
• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Autor. •
Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar