
Über das Buch:
Autor: Adrian Langenscheid
Titel: True Crime Österreich
Herausgeber: True Crime International (24. Oktober 2022)
Genre: True Crime
ISBN: 978-3986610470
Preis: 16,00 €

Inhalt:
Deutschlands erfolgsgekrönter True Crime-Autor Adrian Langenscheid entfacht mit seinen schockierenden Kurzgeschichten über wahre österreichische Verbrechen herzklopfendes Lesevergnügen.
Es ist ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe, das gerade wegen seiner kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt.
Eiskalte Serienmörder, verhängnisvolle Familiendramen, tragische Entführungen, niederträchtige Folter und skrupelloser Missbrauch: vierzehn schockierende True Crime-Kurzgeschichten zu wahren Kriminalfällen aus Österreich erwarten Sie auf 300 Seiten.
Gefesselt, fassungslos, verblüfft und zu Tränen gerührt werden Sie alles in Frage stellen, was Sie über die menschliche Natur zu wissen glauben. Das Leben schreibt entsetzliche Geschichten und dieses Buch fasst sie zusammen. Tauchen Sie ein in die schockierende Welt der wahren Kriminalfälle und der echten Verbrechen!
Meine Meinung:
Ein neues Land, neue Verbrechen. Auch in Österreich gibt es Menschen die Unaussprechliches tun. Dies beweist das neue Buch von Adrian Langenscheid. Dabei löst dieses Werk inhaltlich für mich noch einmal „True Crime Finnland“ ab. Bis auf die Fälle über Josef Fritzl und Natascha Kampusch waren alle für mich gänzlich neu. Auch hier begeistert der Autor wieder mit einem Zusammenspiel aus nüchternen Fakten, ausladenden Hintergrundinformationen und detaillierten Schilderungen. Es ist immer wieder – egal wie oft ich mich in den beschriebenen Kriminalfällen des Autors verliere – erschütternd und teilweise unglaubwürdig, dass die aufgezeigten Ereignisse nicht etwa dem Kopf eines Autors entspringen, sondern sich tatsächlich derartig zugetragen haben. Für einen Menschen mit Empathie und Moralvorstellungen ist unbegreiflich, wie die Täter in den einzelnen Geschichten teilweise derart abgebrüht und schonungslos vorgehen können. Dabei handelt es sich nicht selten um brutale Taten, die sich über große Zeiträume hinweg erstrecken. Zusätzlich zu den Verbrechen selbst, hat mich auch das Vorgehen, die Arbeit der Behörden an der ein oder anderen Stelle sprachlos zurückgelassen. Ob es fehlende Ernsthaftigkeit, Korruption oder einfach Gleichgültigkeit war: schwerwiegende Fehler sind auch bei den dargestellten Verbrechen Österreichs präsent. Hier schlich sich bei mir an mancher Stelle wirklich Wut ein, da der Schutz von Menschen manches Mal so nachlässig behandelt wurde. Die einzelnen Geschichte selbst sind wie immer gut aufgeschlüsselt. Man erfährt relevante Hintergrundinformationen zu Tätern, Opfern und anderen Beteiligten. Man fühlt sich somit dem Geschehen näher gebracht, das Gefühl einer nüchternen, kalten Fakten-Schilderung bleibt aus – aber auch diesen Aspekt ist man von Adrian Langenscheid und seiner „True Crime“- Reihe bereits gewohnt, weshalb diese Bücher ein angenehm gemischtes Gefühl von Fiktion und Fakten übermitteln. Rein inhaltlich wurden hier extrem spannende Fälle ausgewählt. Ich kann von keinem sagen, dass er mich nicht gefesselt und hinterher sprachlos zurückgelassen hätte. Das Grauen wirkt greifbar und ist mit jeder Seite spürbar, zumal sämtliche Personen extrem vermenschlicht werden. Es ist unglaublich, wozu der Mensch fähig ist und was ihn zu solchen Taten bewegt. Dennoch bergen die Geschichten auch eine gewisse morbide Faszination.
Bewertung:
Die Auswahl und Darstellung der Geschichten ist wieder absolut gelungen. Obgleich ich auf den bekannten Fall „Natascha Kampusch“ hätte verzichten können und an dessen Stelle lieber einen weiteren, gänzlich unbekannten Fall gelesen hätte, ist dieses Buch in seiner Gesamtheit einfach nur zu empfehlen. Die Fälle sind blutig, brutal, schonungslos und düster. Jeder einzelne hat auf mich eine gewisse Faszination ausgeübt. Die Täter und Opfer sind gleichermaßen ausführlich dargestellt, ebenso prägnante Lebensabschnitte. Auch die Arbeit der Behörden an besagten Fällen wird hier beleuchtet – diese macht mich teilweise genau so fassungslos, wie die Taten selbst, nur auf einer anderen Ebene. Ich kann wie immer nur eine klare Leseempfehlung, für eingefleischte True-Crime-Fans und abgehärtete Leser, aussprechen.