Allen Eskens: Das Leben, das wir begraben

Über das Buch:

Autor: Allen Eskens
Titel: Das Leben, das wir begraben
Originaltitel: The Life we bury
Verlag: Festa Verlag
Festa Must Read
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-86552-641-0
Preis: 19,99€

Inhalt:

Der Student Joe Talbert muss fürs College mit einem völlig Fremden ein Interview führen. Dafür sucht er in einem Pflegeheim nach der passenden Person und trifft auf den krebskranken, im Sterben liegenden Carl Iverson. Doch Iverson ist kein harmloser alter Mann. Er ist ein verurteilter Mörder. Vor 30 Jahren soll er ein Mädchen missbraucht, umgebracht und in seinem Schuppen verbrannt haben. Nach einigen Gesprächen erkennt Joe, dass etwas an dem grausamen Mordfall nicht stimmt. Es gibt zu viele Widersprüche. Joe überkommt eine regelrechte Besessenheit, die Wahrheit herauszufinden … Doch das könnte seinen eigenen Tod bedeuten!

Meine Meinung:

Eine wahnsinnig faszinierende Geschichte, die mich vor allem zum Schluss auch emotional berühren konnte. Die Charaktere waren auf den Punkt getroffen, vor allem Jeremy, der autistische Bruder von Joe, und Carl, der verurteilte Mörder, gingen mir als Figuren sehr an die Substanz. Sie waren überzeugend und voller Tiefe dargestellt. Für mich war schon recht schnell klar, ob Carl zurecht verurteilt wurde und im Gefängnis einsaß, oder nicht. Hier wurde in meinen Augen zu wenig mit dem Leser gespielt, denn aufgrund des Schreibstils und der Emotionen, die damit geschaffen wurden, wurden auch meine Gefühle in eine Richtung gelenkt, die mich bis zum Schluss nicht getäuscht hat. Seine zum Ende hin bewiesene Schuld oder Unschuld kam also wenig überraschend.
Der Aufdeckungsprozess und die Ausflüge in die Vergangenheit waren unglaublich treffend dargestellt. Ich habe mich immer wieder in sämtliche Szenarien hineinversetzen können, unterstützt durch die familiären Probleme, mit denen Joe sich rumschlagen muss. Hier konnte mich der Autor oftmals richtig drankriegen, denn das hat mich beinahe am meisten mitgenommen. Hin und her gerissen zwischen Unverständnis und Spannung habe ich Joe und Lila durch diese Geschichte begleiten können und ich freue mich sehr auf den zweiten Teil, denn Allen Eskens bedient sich eines unglaublich fesselnden Schreibstils, bei dem es dem Leser an nichts fehlt.

Bewertung:

Obwohl ich mir stellenweise mehr Überraschungsmomente gewünscht hätte, war der Thriller unglaublich spannend. Es wird mit der Moral des Lesers gespielt: Inwieweit darf ich mit einem todkranken, verurteilten Mörder Mitleid haben? Wurde ihm eventuell doch Unrecht getan? Ist er vielleicht unschuldig? Das alles finden wir im Laufe der Geschichte heraus, auf eine humoristische, packende und teilweise auch unglaublich emotionale Art und Weise.

Schreibstil: 5/5
Charaktere: 5/5
Geschichte: 3/5
Spannung: 4/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5

Gesamtbewertung: 4/5


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