Ambrose Ibsen: Der Spuk von Beacon Hill

Über das Buch:

Autor: Ambrose Ibsen
Titel: Der Spuk von Beacon Hill
Originaltitel: The Haunting of Beacon Hill (The Beckoning Dead #1)
Verlag: Festa Verlag
Festa Horror und Thriller
Genre: Horror
ISBN: 978-3-86552-861-2
Preis: 14,99€

Inhalt:

Sadie ist 25, arbeitet als Bibliothekarin und hat eine besondere Gabe: Sie ist empfänglich für das Übernatürliche.
Ein Freund bittet Sadie, sich mit einem seltsamen Ereignis zu befassen. In einem angeblichen Spukhaus in der Stadt ist ein Mädchen verrückt geworden. Sie versucht seither sich umzubringen, weil sie, so behauptet das Mädchen, von dem Geist einer toten Frau terrorisiert wird. Diesen Geist nennt sie »die Madenmutter«.
Obwohl sie ihre Gabe immer unterdrückt hat, möchte Sadie helfen und betritt das unheimliche Haus.
Doch die Geschichte der Madenmutter ist keine Erfindung von einem gestörten Teenager. Der Geist der Toten ist real – und sehr bösartig …

Meine Meinung:

Ich genieße Geistergeschichte immer mit Vorsicht. Normalerweise sind sie sich alle zu ähnlich, weshalb ich sie wirklich selten lesen und nur, wenn ich absolut Lust darauf habe. „Der Spuk von Beacon Hill“ ist rein covertechnisch ein absolutes Highlight. Gerade da wir in Richtung Halloween marschieren, hat es mich mal wieder gepackt, eine solch düstere und übernatürliche Geschichte zu lesen, um mich optimal auf den schaurigen Oktober einzustimmen. Und was soll ich sagen? Ich wurde absolut nicht enttäuscht. Die Hauptcharaktere Sadie und August sind für mich von Beginn an sympathisch, schon alleine weil deren Arbeitsplatz eine Bibliothek ist. Bücherwürmer halten zusammen und diese beiden sind einfach großartig. Sie sind nicht verstaubt und keine neunmalklugen, belesenen Brillenschlangen. Die Konversationen der beiden, sowie der gemeinsame Umgang, bringt eine coole und lockere Atmosphäre in die Geschichte. Alles wirkt sehr modern und überhaupt nicht altbacken. Der Autor trifft mit diesen beiden auf jeden Fall den Geist der Zeit. Darüber hinaus ist Sadie etwas ganz Besonderes, die mit der Geisterwelt eine Verbindung eint: sie kann Verstorbene in ihrer Umgebung sehen. Diese Gabe prädestiniert sie natürlich dazu, der Geschichte der Madenmutter auf den Grund zu gehen, um der verrückt gewordene Ophelia zu helfen. Ophelia selbst ist ein starker Charakter, der interessant und geheimnisvoll gestaltet ist. Sie bringt durch ihre eigene Geschichte einen großen Anteil des Unheimlichen mit. Von Ophelia selbst bekommt man auch immer wieder kleine Sequenzen zu lesen. Man erfährt, wie sie in die Situation gekommen ist und was die vermeintliche Besetzung, ihres Körpers durch einen Geist, mit ihr anstellt. Die Geschichte bedient sich aktueller Geschehnisse, wobei Sadies Vergangenheit einen indirekten Einfluss auf jene zu haben scheint. Die Beschreibung der Madenmutter fand ich gelungen. Man bekommt eine klare Vorstellung davon, wie dieser bösartige Geist aussieht. Die Worte des Autors kreieren eine düstere Atmosphäre, bei der ich mich ein ums andere Mal ordentlich gegruselt habe, einfach weil alles sehr realistisch beschrieben ist. Gerade im Zusammenhang mit den Maden habe ich mich auch oft geekelt. Obwohl ich bei Geistergeschichten oftmals das Problem der Vorhersehbarkeit sehe, hatte ich dieses Gefühl hier nicht. Dafür baut der Autor einfach zu viele spannende Momente ein, mit denen man zu Beginn erst mal nicht gerechnet hätte. So rückt Sadies Vergangenheit zum Ende hin immer weiter in den Vordergrund, ohne dass der Leser den Grund dafür erfährt. Diese Frage blieb tatsächlich ständig in meinem Hinterkopf und ich habe sehnsüchtig auf die Auflösung gewartet. Als ich nur noch wenige Seiten zu lesen hatte, dennoch aber enorm viele offene Fragen in meinem Kopf umher spukten, wurde ich ein wenig ärgerlich. Bei einer solchen Geschichte möchte ich ungern ein derart offenes Ende lesen. Die letzten Seiten brachten noch einmal viele Überraschungen und auch Ekelmomente mit sich. Dennoch wurden bei mir dabei mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet. Glücklicherweise habe ich dann erfahren, dass diese Geschichte als Trilogie geplant ist und somit gibt es für mich keine Kritikpunkte, sondern einen kleinen Applaus für diese spannenden und gelungene Cliffhanger am Ende des Buches.

Bewertung:

Eine einmalige Geistergeschichte, deren Fortsetzung ich eigentlich keinen Tag länger abwarten kann. Ich möchte mehr dieser gruseligen Worte von Ambrose Ibsen, mehr von seinen Ideen und vor allem möchte ich mehr aus Sadies Vergangenheit und Schicksal erfahren. Das Buch hat mich wirklich vollends in seinen Bann gezogen und ich bleibe gespannt auf die Fortsetzung dieser schaurigen Geistergeschichte und auf die (hoffentlich baldige) Beantwortung all meiner offen gebliebenen Fragen. Von mir gibt es für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung, denn gruselige und schaurige Lesestunden gehen mit dieser Geschichte Hand in Hand.

Schreibstil: 5/5
Charaktere: 5/5
Geschichte: 5/5
Spannung: 5/5
Überraschungen/Wendungen: 4/5

Gesamtbewertung: 4,8/5


• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Festa Verlag. •

[Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar]