Über das Buch:
Autor: André Wegmann
Titel: Dschinn
Verlag: Redrum Books
Genre: Horror
ISBN: 978-3959577281
Preis: 14,99€
Inhalt:
In der weltweit größten Sandwüste lauert seit dem Anbeginn der Zeit etwas Ursprüngliches und Böses. Es wartet nur darauf, zu töten.
Kurz nach einem Urlaub im Sultanat Oman richtet ein sechzehnjähriger Teenager in einem norddeutschen Dorf ein Massaker an, in dessen Verlauf er seine Freunde, seine Familie und dann sich selbst tötet. Wenig später verschwindet eine junge Studentin. Privatermittler Christian Harms erhält den Auftrag, sie zu finden. Bald geschehen weitere bestialische Morde und Harms, der Unterstützung von einer attraktiven Nonne bekommt, sieht sich mit einer entsetzlichen Gefahr konfrontiert, die nicht nur seine Glaubensvorstellungen zerstört, sondern auch sein Leben und das vieler weiterer Menschen bedroht.
Meine Meinung:
Laut Stephen King gibt es drei grundlegende Arten des Grauens: Horror, Schrecken und Ekel. Bei „Dschinn“ manifestiert sich die länger anhaltende Angst vor dem Unbekannten erst langsam und nimmt dann eine feste Form an. Für mich ganz klar die klassische Form des Horrors. Diese gepaart mit detaillierten und fundierten Hintergrundinformationen, düsteren Orten und einem absolut sympathischen Protagonisten-Pärchen ergeben den umwerfenden literarischen Horror „Dschinn“ von André Wegmann. Der Autor schreckte nicht davor zurück, mit seinem Wissen über die arabische Kultur zu prahlen. Durch die gezielte Nutzung passender Begrifflichkeit fühlt man sich sofort in den Ort des Geschehens hineinversetzt. Diesen Start in die Story empfand ich als sehr gelungen, denn obgleich man die Gerüche, Farben und Geräusche beinahe greifbar spürt, so schwingt dennoch ein düsterer und bedrohlicher Unterton auf den Märkten der Stadt Oman mit, und jagt einem sogleich zu Beginn kalte Schauer über den Rücken.
Setting-Wechsel: Deutschland. Auch hier bleibt die bedrohliche Spannung bestehen, dadurch dass man nach dem relativ unauffälligen Geschehen in Oman darauf wartet, dass es Folgen gibt. Und die lassen nicht lange auf sich warten: Brutalität, Grausamkeit und Skrupellosigkeit sind die Antwort auf die Reise. Definitiv nichts für zart besaitete, denn das Böse begegnet uns beinahe Kapitel für Kapitel, die Spannung wird bis zum Schluss aufrechterhalten. Verschiedene Nebencharaktere bringen das Geschehen voran und werden zum Spielball des Bösen.
Die Protagonisten Bernadette und Harms konnte ich gut einordnen und ihnen auch einen gewissen Teil an Sympathie zusprechen. Harms hat seine eigene Last zu tragen, jammert jedoch nicht darüber, sondern lässt ab und an kleine Einblicke in sein Gefühlsleben zu. Dies geschieht nicht übermäßig, sodass man letztendlich nicht mit seinem Leid „überfüttert“ wird. Die Nonne Bernadette an seine Seite zu stellen, war eine erfrischende Abwechslung, jedoch würde ich ihr keine tiefere Bedeutung beimessen – im Gegensatz zu Harms, der eine unglaubliche Entwicklung in Laufe der Geschichte durchgemacht hat.
Das Ende der Geschichte kehrt noch einmal zurück zum Anfang des Buches und bildet einen schönen Rahmen, bei dessen Ende dem Leser eine neue, erschreckende Erkenntnis vorgesetzt wird. Gleichzeitig besteht hier die Möglichkeit für eine Fortsetzung, durch das minimal offene Ende.
Bewertung:
Ein Werk der klassischen Horrorliteratur, das für mich alles vereint: Brutalität, die sich in einem unglaublich unverblümten Schreibstil wiederfindet; detaillierte Einblicke in die arabische Kultur und die okkulte Darbietung düsterer Mächte; sowie einen Bezug zur Kirche und zu Gott, aber auch ein wenig Liebe und Aufopferung. Von mir gibt es für „Dschinn“ eine klare Leseempfehlung!
Schreibstil: 5/5
Spannung: 5/5
Geschichte: 5/5
Charaktere: 3/5
Überraschungen/Wendungen: 4/5
Gesamtbewertung: 4,4/5

• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Redrum Verlag. •
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