André Wegmann: Skulks

Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Inhalt:

Die Thülsfelder Talsperre – ein malerischer Stausee im Oldenburger Münsterland, umgeben von einer vielseitigen Landschaft, die als beliebtes Erholungsgebiet dient. Lisa und Chris sind dort, um einen kleinen Liebesurlaub zu genießen. Lkw-Fahrer Gerd wird von Depressionen geplagt und hofft auf ein paar ruhige Tage, um wieder mit sich selbst und seiner belastenden Familiensituation klarzukommen. Spontan entschließen sich die drei, an einer abendlichen Fackelwanderung teilzunehmen, die um die Talsperre herum führt. Doch jenseits des romantischen Fackellichts lauert etwas unfassbar Böses in den Schatten. Die gemütliche Wanderung verwandelt sich in einen Albtraum und in einen schrecklichen Kampf um das nackte Überleben, den manch einer verlieren wird. Vielleicht sogar jeder.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Horror-Novelle, die sich mit 185 Seiten ziemlich gut in einem Rutsch lesen lässt. Wir befinden uns in einer recht idyllischen Umgebung, die gleichzeitig aber definitiv einen gigantischen Gruselfaktor birgt: die Thülsfelder Talsperre. Schaut man sich Bilder dazu an, so hat man sofort perfekt vor Augen, in welcher örtlichen Situation sich die Protagonisten befinden. Für mich stechen vor allem drei Charaktere als Protagonisten heraus: Lisa, Chris und Gerd. Dabei haben nur Lisa und Chris eine Bindung zueinander, Gerd steht für sich allein als Charakter. Für eine Novelle bekommen die Figuren eine angenehme Tiefe zugewiesen. Kleine Details wie die jeweilige Vergangenheit, die aktuelle Lebenssituation oder Einblicke in emotionale Befindlichkeiten intensivieren die Charaktere in ihrem Dasein, sodass trotz Kürze des Buches eine gewissen Verbindung, begleitet von aufkeimender Sympathie oder Antipathie, zwischen Leser und Figur entstehen kann. Natürlich bringt ein bewusst gewähltes Ereignis – die Fackelwanderung – sowohl die Figuren zusammen, als auch die Handlung in Gang. Und obwohl das Buch kein umfassender Roman ist, verbirgt sich im Inneren Platz für Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Der Gruselfaktor war für mich eher begrenzt vorhanden. Für mein Dafürhalten hätte in dem vorliegenden Setting etwas mehr mit der Angst gespielt werden können. Umso ausgeprägter wird allerdings der Horroranteil bedient, denn an Brutalität und blutigen Schilderungen mangelt es nicht. Ich weiß, dass sich eine Novelle durch ihre Kürze und Geradlinigkeit auszeichnet. Das wurde hier absolut treffend umgesetzt. Allerdings hat der Autor mich an einer Stelle angefüttert: Es gibt einen kurzen Augenblick, in dem ein Zeitungsartikel auf einen möglicherweise bedeutungsvollen Hintergrund hinweist. Darauf wird bis zum Schluss nicht näher eingegangen, sodass man im Dunklen tappt, was den Hintergrund der Skulks angeht. Wäre die Zeitung nicht erwähnt worden, hätte ich keine weiteren Informationen zu diesen Wesen benötigt. So jedoch fühlt es sich an, als stecke mehr dahinter und ich war schlussendlich enttäuscht, dass ich unwissend aus dieser Geschichte entlassen wurde. Insgesamt wirkt alles in sich abgeschlossen und bietet einige gute Unterhaltungsmomente, die sich in dem umfassend ausgearbeiteten Verhalten der Figuren ebenso zeigen, wie auch in der Gesamthandlung.

Bewertung: 3.5 von 5.