
Über das Buch:
Autorin: Angel Gelique
Titel: Die Geschichte der Hillary – Buch 3
Originaltitel: Hillary: Retribution (Hillary #3)
Verlag: Festa Verlag
Festa Extrem
Privatdruck ohne ISBN
Preis: 13,99 €

Inhalt:
WARNUNG: Hillary ist entkommen.
Hillary setzt den Rachefeldzug gegen ihre Peiniger fort. Die 15-jährige Psychopathin will sie bluten lassen …
Bis sie auf Miss Billie trifft. Die Begegnung mit der alten Dame wird alles Dagewesene in den Schatten stellen.
Meine Meinung:
Das dritte Buch befindet sich zeitlich gesehen wieder in der Gegenwart und ist somit der direkte Nachfolger des Ersten. Nachdem Hillary sich gewalttätig gegen die dubiosen Ärzte gewehrt hat, ändert sich das Setting der Geschichte. Unsere psychopathische Protagonistin sinnt nach Rache an all jenen, die Schuld an ihrer ausweglosen Situation trugen. Dabei kommen wir als Leser in die Situation, dass wir zwei Seiten der Geschehnisse betrachten können. Auf der einen Seite begleiten wir Hillary, welche die alte Dame Miss Billie kennenlernt und mit ihr gemeinsam – unter einem Vorwand – eine Reise als blutrünstige Verfolgerin aufnimmt. Auf der anderen Seite folgen wir Jake, der einzig Überlebende aus dem ersten Buch, und Eliza, eine zwangsbeurlaubte Polizistin, die sich auf die Jagd nach der berüchtigten (und allgemein totgeglaubten) Serienmörderin machen. Während der Reise – bei der zwar jeder unterschiedliche Ziele verfolgt, bei der das örtliche Ziel jedoch identisch ist – wechseln wir zwischen den beiden Seiten hin und her. Dabei können wir auch die beteiligten Charaktere näher kennenlernen. Neben Antipathie bereiten diese aber auch allerlei Fragezeichen, hervorgerufen durch unlogische Handlungen, kaum Nachvollziehbarkeit und ein Agieren fernab des Klappentextes. Dieser Aspekt ist für mich der schwerwiegendste: der Klappentext lässt einen glauben, dass es sich inhaltlich in eine vollkommen andere Richtung entwickelt. Allerdings hat die kurze Inhaltsangabe auf dem Rücken des Buches mit dem Inhalt, bis auf die erwähnten Namen – nichts gemeinsam. Miss Billie hat keinen Nutzen für die Geschichte, sie ist eine blasse Nebenfigur, die weder zur Entwicklung beiträgt, noch eine große Veränderung durch ihr Dasein bewirkt. Alles scheint recht willkürlich zu passieren. Dazu kommt noch, dass eigentlich gar nicht viel passiert. Bis auf sinnlose Bus- und Taxifahrten von A nach B und wieder zurück, erwartet den Leser nichts weiter. Nach Beendigung stellt sich mir auch die Frage, warum dieses Buch in die Festa Extrem Reihe eingeordnet wird. Die beiden Vorgänger sind hier gut aufgehoben, aber Band drei ist ungefähr so extrem wie der Name von Miss Billie. Ein großer Minuspunkt ist auch das Ende. Plötzlich passiert alles sehr schnell und wird innerhalb weniger Seiten abgehandelt. Noch dazu ist der Ausgang auf vielen Ebenen sinnlos und hat keinerlei Zusammenhang mehr zu den beiden Vorgängern. Es wird völlig abstrakt und einen Hinweis auf diese Entwicklung hat es auf keiner einzigen Seite (egal in welchem Band) gegeben. Der Ausgang wirkt, als hätte die Autorin krampfhaft nach einer überraschenden Wendung gesucht, ungeachtet der Tatsache, ob diese ins Gesamtbild der Geschichte passt oder nicht.
Bewertung:
Der Abschluss der Trilogie war mehr enttäuschend als unterhaltsam. Die Charaktere wirken willkürlich und werden teilweise ohne Zusammenhang stark intensiviert, ohne dass dies für die Geschichte relevant wäre. Der Handlungsverlauf selbst scheint sich im Kreis zu drehen und schafft es einfach nicht, an Fahrt zu gewinnen. Hinzu kommt noch ein Ende, welches die Ebene des Realistischen verlässt und in eine Ecke abdriftet, die einfach keinen Anschluss an die vorangegangenen Ereignisse findet. Sehr schade, da der erste Band wirklich überzeugen konnte. Hier hätte man sich jedoch einen Großteil der Worte sparen können, da der letzte und abschließende Teil keine Einheit mit der Geschichte rund um Hillary bilden kann.
Schreibstil: 5/5
Charaktere: 2/5
Geschichte: 1/5
Atmosphäre/Spannung: 2/5
Überraschungen/Wendungen: 2/5
Gesamtbewertung: 2,4/5