
Über das Buch:
Autoren: Asmo Tear & Pjotr X
Titel: Tränenhaus
Verlag: Redrum Verlag
Genre: Horror
ISBN: 978-3959573771
Preis: 14,99 €

Inhalt:
Für den zwölfjährigen Dominik ist das Leben die Hölle. In der Schule wird er brutal gemobbt und seine Eltern benutzen ihn, um ihre Drogensucht zu finanzieren. Nur sein neuer Freund Piet hält zu ihm und gibt ihm neuen Lebensmut. Schließlich geraten die Dinge immer mehr außer Kontrolle und der Junge landet in einem Heim, wo er vom Regen in die Traufe kommt.
Doch Dominik sinnt auf Rache und erhält eines Tages durch ein Geschenk, das nicht aus der realen Welt stammen kann, die Möglichkeit zurückzuschlagen.
Menschen in Dominiks Umfeld sterben …
Meine Meinung:
Dieses Buch zu bewerten fällt mir leider schwerer als gedacht. Grundsätzlich habe ich schon einige Horror-Bücher aus dem Redrum Verlag gelesen. Gewalt in Geschichten schreckt mich nur in seltenen Fällen ab und ich kann auch mit einem derben Schreibstil gut umgehen. Solange die Geschichte stimmig wirkt, bin ich für viele Methoden offen.
Dieses Buch begleitet Dominik, einen Zwölfjährigen, der in einem unfassbar brutalen und asozialen Umfeld aufwachsen muss. Seine Eltern, beide drogenabhängig, interessieren sich für ihn nur des Geldes wegen. Das Leben spielt ihm übel mit und das spürt man auf jeder Seite und in jeder geschilderten Situation. Auch in der Schule setzt sich sein Pech fort. Allerdings gibt es eine Veränderung in seiner Geschichte, als er auf Piet trifft. Die beiden freunden sich sofort an und diese Freundschaft bildet die Grundlage der Erzählung. Die Beziehung der beiden ist von Beginn an ein aufhellender Moment und scheint der Atmosphäre einen positiven Aufschwung zu geben. Natürlich wäre es kein Horror-Roman, wenn diese Tatsache sich bis zum Ende durchziehen würde. Ein brutales Eingreifen in die Freundschaft der beiden bringt den Leser wieder in grauenvollere Gefilde. Und obwohl es im Laufe der Geschichte zu übernatürlichen Begebenheiten kommt, mochte ich diese Entwicklung. Ich fand die Idee dahinter wirklich toll und mich hat die Tatsache der reinen Unmöglichkeit der Sache nicht gestört. Jetzt kommt allerdings schon mein großes Aber und damit möchte ich den Bogen auch zurück zur Einleitung meiner Rezension schlagen: der Schreibstil. Es gab durchaus Momente, in denen ich alleine durch den Schreibstil gut in die Geschichte gefunden habe. Jedoch überwogen die Momente, in denen das eben nicht der Fall war. Ich bin keineswegs zart besaitet oder kann mit brutaler, grober Sprache nicht umgehen. Aber hier gab es leider gefühlt keine „normale“ Unterhaltung. Teilweise haben sich Bezeichnungen wiedergefunden, die ich nicht einmal als stilistisches Mittel gelten lassen möchte – einfach aus einer persönlichen Überzeugung heraus. Auf mich wirkten leider viel zu viele Stellen unnötig primitiv und haben damit einen großen Einfluss auf meine Sicht der Geschichte genommen. Das ist natürlich immer eine extrem subjektive Betrachtung, allerdings hätte es in diesem Ausmaß, wenn man rein den inhaltlichen Aspekt der Geschichte betrachtet, für mich so nicht sein müssen.
Bewertung:
Ich muss bei meiner Bewertung die Geschichte definitiv getrennt vom Schreibstil betrachten. Diese beiden Elemente klaffen in meinen Augen nämlich enorm weit auseinander. Während ich die Geschichte mit ihrer Idee dahinter wirklich packend und gelungen fand, hat mich der Schreibstil in meiner Euphorie stark ausgebremst. Nicht nur, dass es inhaltlich teilweise Unstimmigkeiten gab, auch die Wortwahl innerhalb der Dialoge fand ich übertrieben. Ich weiß dass ein Buch dieses Genre auch von Unverblümtheit, einem rauen Ton und unbeschönigten Sequenzen lebt. Allerdings hat das hier für mich ein unangenehmes Ausmaß angenommen. Die Dialoge, Beschimpfungen und Schilderungen wirkten manches Mal so weit unter der Gürtellinie, dass ich leider wirklich die Lust am Lesen verloren habe. Mir ist wie gesagt bewusst, dass viele Ausdrücke einem solchen Buch die notwendigen Schockmomente verpassen, jedoch wirkte es in dieser Umgebung und in der Häufigkeit auf mich eher abschreckend, als begleitend zur Geschichte.
Schreibstil: 1/5
Charaktere: 3,5/5
Geschichte: 4/5
Spannung/Atmosphäre: 3/5
Überraschungen/Wendungen: –
Gesamtbewertung: 2,8/5