Bianca Iosivoni: Sorry – Ich habe es nur für dich getan

Rezension NICHT SPOILERFREI

Über das Buch:

Autorin: Bianca Iosivoni
Titel: Sorry – Ich habe es nur für dich getan
Herausgeber: Penguin Verlag
Genre: Romantische Thriller
ISBN: 978-3328108894
Preis: 15,00 €

Inhalt:

San Francisco. Die junge ehrgeizige Journalistin Robyn ist geschockt, als die Polizei bei ihr auftaucht: Ihr Ex-Freund Julian wurde als vermisst gemeldet. Mit einem Schlag stürzt die Vergangenheit auf sie ein, und alles ist wieder da: Die Sehnsucht, der Schmerz – und die Enttäuschung. Dabei möchte Robyn nichts mehr, als zu vergessen. Zutiefst beunruhigt fragt sie sich, was Julian zugestoßen sein könnte, und findet Zuflucht bei ihrem besten Freund Cooper. Doch das, was sie für Cooper empfindet, geht längst über eine Freundschaft hinaus. Als er unter Verdacht gerät, mit Julians Verschwinden zu tun zu haben, weiß Robyn nicht mehr, was sie noch glauben oder fühlen soll – und vor allem, wem sie noch vertrauen kann. Vielleicht nicht einmal mehr sich selbst …

Meine Meinung:

Das Buch „SORRY“ ist als Thriller mit romantischen Elementen angekündigt, erschienen als ein in sich abgeschlossener Einzelband. Hierbei geht es um Robyn, deren Ex-Freund Julian vermisst wird – worüber unsere Protagonistin jedoch glücklicher ist als angemessen. Der Grund für ihre Reaktion liegt in der gemeinsamen Vergangenheit. Ein Perspektivwechsel zwischen Gegenwart und zurückliegenden Schilderungen zeichnet nach und nach ein klares Bild über die Beziehung der beiden. Diese Art der Darstellung war für mich passend und hat der Geschichte etwas Abwechslung verliehen. Die Rückblenden enthalten einen guten roten Faden, sodass die Entwicklung dieser Beziehung nachvollziehbar ist. Man selbst sieht die Red Flags relativ schnell aufleuchten, während Robyn das Verhalten von Julian noch zu rechtfertigen versucht – eine sehr passende Reaktion ihrerseits im Umgang mit den manipulativen Handlungen ihres Partners. Denn die Realität sieht leider häufig so aus. Diese Momente hat die Autorin sehr gut einfangen können. Ich persönlich lese viele Thriller, daher konnten mich die Plot Twists nicht großartig überraschen. Der Versuch, Wendungen zu kreieren, war da, für mich allerdings nicht sonderlich gelungen. Einerseits wirken die platzierten Hinweise, die wohl unauffällig in den Fluss der Geschichte eingebaut werden sollten, teilweise wie eine leuchtende Neon-Reklame. Andererseits agieren und reagieren die Figuren keineswegs logisch. Ich weiß, dass Handlungen von Personen, die sich in einer manipulativen und gewalttätigen Partnerschaft befinden, von Nicht-Betroffenen, Außenstehenden häufig als unlogisch empfunden werden. Allerdings meine ich auch nicht das Verhalten von Robyn in der Beziehung mit Julian. Es geht um ihre Handlungen außerhalb der Beziehung – unabhängig von dieser toxischen Partnerschaft. Die Zeichnung der Charaktere empfand ich im Generellen als sehr oberflächlich. Und dass, obwohl der Charakterbeschreibung viel Platz eingeräumt wurde. Es gab zwischen mir und den Figuren einfach kein Warm-Werden. Auch die Möglichkeit, die romantische Spannung zwischen Robyn und Cooper atmosphärisch vollends auf den Leser zu übertragen, wurde kaum benutzt. Grundsätzlich würde ich darauf nicht so viel Wert legen, allerdings war die Ankündigung der Autorin im Hinblick auf diesen Aspekt eine andere, weswegen ich dann umso mehr enttäuscht wurde. Das Ende war für mich das Schlechteste im Buch. Viele Fragen bleiben – für mich zumindest – offen und ungeklärt. Die getroffenen Entscheidungen von mehr als einem Charakter ergeben keinen Sinn und wirken willkürlich. Ich habe während des Lesens durchweg auf aufkeimende Spannung gewartet. Diese Erwartungshaltung konnte mir – egal ob hinsichtlich des Thrills oder der Romantik – leider nicht erfüllt werden.

Bewertung:

Ich weiß, dass das Buch ein höchst sensibles Thema zum Inhalt hat. Die Darstellung der ungesunden Beziehung zwischen Robyn und Julian erntet jedoch keine Kritik, weil ich diesen Aspekt im Buch tatsächlich gelungen und sehr authentisch umgesetzt fand. Aber alles drumherum konnte mich überhaupt nicht packen. Angefangen bei den Charakteren, die in mir nichts berührt haben. Ebenso die teilweise flache Sprache, die der Spannung keinen Gefallen getan hat. Und auch die inhaltliche Entwicklung der Geschichte, die stellenweise unlogisch auf mich gewirkt hat. Obwohl ich mir so viel von diesem Buch erhofft habe, konnte es meine Erwartungen in keinem Punkt erfüllen. Ein weiterer Dorn im Auge war mir die Tatsache, dass sich „SORRY“ an einigen Stellen viel zu sehr einem anderen Buch aus einem ähnlichen Genre ähnelt. Dieses andere Buch hat bei mir Dämme gebrochen. Dadurch schlich sich bei mir automatisch eine Gegenüberstellung beider Werke ein, bei der „SORRY“ leider in keinem Punkt vor diesem anderen Buch überzeugen konnte.

Schreibstil: 3/5
Charaktere: 1,5/5
Geschichte: 2/5
Spannung/Atmosphäre: 1,5/5
Überraschungen/Wendungen: 1/5

Gesamtbewertung: 1,8/5

Bewertung: 2 von 5.