
Über das Buch:
Autorin: Cendriya S.
Titel: Hekate – Göttin des Abgrunds
Verlag: Redrum Books
Genre: Psychothriller
ISBN: 9783959576253
Preis: 14,99 €

Inhalt:
Eine grauenvolle Mordserie erschüttert Düsseldorf. Die Methoden der Täterin, die sich selbst als Göttin inszeniert, sind ebenso brutal wie vielseitig. Gemeinsam ist den Tatorten lediglich eine stets hinterlassene Visitenkarte der Serienmörderin. Der alevitische Kriminalpolizist Miran ermittelt in dem Fall, doch auch in seinem direkten Umfeld geschehen Verbrechen, denen er machtlos gegenübersteht. Als die Täterin ihn gefangen nimmt, gerät nicht nur sein Leben in Gefahr, sondern auch das seiner kleinen Nichte Nesrin. Vor eine Wahl gestellt, die er unmöglich treffen kann, muss Miran sich für einen Weg entscheiden.
Meine Meinung:
Ich wurde von der Autorin um eine Rezensions-Kooperation gebeten, mit den Worten „Ich weiß, dass du um Ermittler-Thriller eigentlich einen Bogen machst, allerdings spielt dieser Aspekt nur eine ausgesprochen kleine Rolle.“ Für mich ist es bereits beeindruckend, wenn ein Autor/ eine Autorin sich mit meinem Blog und meiner Lesepräferenz auseinandersetzt und mithilfe dieser gewonnenen Informationen Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. Dazumal muss ich an dieser Stelle sagen, dass die Autorin mit diesem Satz mein Interesse an ihrem Buch geweckt hat und ich mich trotz Kriminalpolizist als Protagonist auf die Geschichte eingelassen haben. Was soll ich sagen – an diesem Buch ist beinahe nichts konventionell. Angefangen bei den Charakteren, die so divers und vielseitig wie möglich sind. Natürlich war es auch nicht gelogen, dass die Ermittlerarbeit einen untergeordneten Teil in diesem Buch spielt. Vielmehr ergibt sich die Klärung des Falls durch ein Zusammenspiel verschiedener Handlungsstränge, von denen sich lediglich ein einziger direkt auf polizeiliche Arbeit beschränkt. Auch an Brutalität und Psychoelementen wird hier nicht gespart. Es geht um Mord, Folter, Rache, Entführung, Vergewaltigung und emotionalen sowie körperlichen Missbrauch – auch an Kindern. Es muss also nicht erwähnt werden, dass dieses Buch harter Tobak ist. Hekate tritt früher als erwartet ins Rampenlicht. Obwohl es hierbei nicht darum geht, ihre Identität aufzudecken – das scheint ab einem gewissen Punkt nicht mehr die Priorität zu sein – ist sie allgegenwärtig und wird ebenfalls zu einem tragenden Charakter dieser Geschichte. Stellenweise könnte man das Gefühl bekommen, dass die Autorin zu viel gewollt hat. Man bemerkt, dass sich in diesem Buch eine Menge verschiedener Ideen und auch eine Menge an verschiedenen Personen wiederfinden, um das Böse zum Ausdruck zu bringen. Für mich hätte es gut und gerne von manchen Handlungssträngen und Ereignissen etwas weniger sein dürfen, um die Geradlinigkeit der Geschichte nicht zu gefährden. Bemerkenswert ist, dass es bei dieser Vielzahl an eingebrachten Ideen dennoch einen plausiblen Zusammenhang gibt, der auch bis zum Schluss sehr logisch wirkte. Ob die ausgeschmückte Geschichte um Miran in all ihren Facetten nötig gewesen wäre, möchte ich gerne anzweifeln, denn es scheint nicht so recht zu seinem Charakter zu passen. Die hohe Menge an Charakteren empfand ich manchmal als störend, da ich die Flut an Namen gepaart mit den individuellen Hintergrundinformationen – die man schon im Hinterkopf haben sollte – manchmal schwer einordnen konnte. Hier musste ich mich dann beim Lesen doch sehr konzentrieren und das hat natürlich etwas meinen Lesefluss gestört. Das Ende wirkt grundsätzlich rund und die Geschichte damit in sich abgeschlossen, allerdings könnte vom Wortlaut her auch einer Fortsetzung nichts im Weg stehen.
Bewertung:
Das Buch ist ordentlich vollgepackt mit düsteren Elementen und Ereignissen, die einem Psychothriller seine Würze verleihen. Die Idee ist sehr gut und liest sich überaus spannend. Dennoch bekommt man vereinzelt das Gefühl, dass die Autorin zu viel Inhalt in die Geschichte bringen wollte – wozu es letztlich auch gekommen ist. Die Vielseitigkeit der Charakter ist etwas ausschweifend, wodurch hin und wieder ein Stocken den Lesefluss stört. Hier und da wirkt das Gesamtkonstrukt inhaltlich nicht ganz rund, dennoch kann dieser Psychothriller hinsichtlich seiner Ideen und der Spannung überzeugen.
Schreibstil: 4/5
Charaktere: 3/5
Geschichte: 4/5
Überraschungen/Wendungen: 5/5
Spannung/Atmosphäre: 5/5
Gesamtbewertung: 4,2/5