
Über das Buch:
Autor: Dean Koontz
Titel: The Other Emily – Die Doppelgängerin
Originaltitel: The Other Emily
Verlag: Festa Verlag
Festa Must Read
ISBN: 9783986760120
Preis: 22,99 €

Inhalt:
Vor zehn Jahren verschwand Emily spurlos. Man hielt sie für ein weiteres Opfer des Serienmörders Ronny Lee Jessup – doch ihre Leiche wurde nie gefunden.
Der Schriftsteller David Thorne hat den Verlust seiner großen Liebe nie verkraftet. Als er Maddison begegnet, traut er seinen Augen kaum: Sie sieht auf unheimliche Weise aus wie Emily! Und sie weiß so viel über sie.
Lebt Emily doch noch? Und kann es vielleicht sein, dass …?
Langsam kommt David der Wahrheit über die mysteriöse Doppelgängerin näher.
Meine Meinung:
Der Einstieg verspricht Großartiges. Autor David Thorne verlor vor 10 Jahren die Liebe seines Lebens, Emily. Noch immer von Schuldgefühlen geplagt, kann er die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Sein Verdacht liegt auf dem damals aktiven Serienmörder Ronny Lee Jessup. Diesen darf der Leser recht schnell kennenlernen und entscheiden, ob er den Verdacht von David teilt. Das Charakterporträt des Serienmörders ist für mich das ausgefeilteste und interessanteste des ganzen Buches. Auch das Kennenlernen mit Emilys vermeintlicher Doppelgängerin Maddison treibt die Spannung ordentlich in die Höhe. David verfällt ihr sofort kompromisslos, da sie ihn zu sehr an seine einstige Liebe erinnert. Ihre kryptischen Äußerungen gepaart mit dem geheimnisvollen Auftreten machen sie zu einem undurchsichtigen Charakter, der uns wie ein roter Faden, der Ursprung unerklärlicher Ereignisse, durch das Buch geleitet. Dabei werden dem Leser viele inhaltliche Baustellen eröffnet. Teilweise für den Verlauf weniger relevante Aspekte werden ausschweifend dargestellt, sodass man am Ende nach deren Sinnhaftigkeit sucht. Sprünge von Handlungsstrang zu Handlungsstrang schüren zwar Verwirrung, allerdings konnten nach der Auflösung nicht alle Szenen plausibel eingeordnet werden, weshalb sich eine gewisse Willkür zwischen die Seiten schleicht. Ab einem bestimmten Punkt häufen sich die Kuriositäten, sodass man als Leser langsam ein Gefühl für den Richtungsverlauf der Geschichte bekommt. Das Verhalten der Charaktere wirkt teilweise ebenso abstrus, wie das Setting in dem wir uns bewegen. Merkwürdige Aussagen und ein verdächtiges Auftreten passen sich zwar der Dynamik der Ereignisse an, sie bewirken aber auch eine gewissen Distanziertheit, die ein tiefes Eintauchen in die Gefühlswelt der Charaktere verhindert. Das Ende wirkt ab einem gewissen Punkt beinahe auf greifbare Weise vorhersehbar. Ich meinerseits würde die Elemente „Sci-Fi“ hier vordergründig benennen. Ein Aspekt, der sich für mich nicht mit der anfänglich übermittelten Grundstimmung in Einklang bringen ließ. Die abschließenden Entwicklungen allen Inhalts empfand ich als befremdlich und deplatziert.
Bewertung:
Anfangs konnte mich das Buch mit jedem Wort, jeder Seite in seinen Bann ziehen. Ich klebte nahezu an den Seiten, um die Auflösung um die mysteriöse Doppelgängerin zu erfahren. Dennoch gab es für mich inhaltlich zu viele Sprünge, die mehr verwirrend als spannend auf mich gewirkt haben. Zudem wurden bestimmte Szenen sehr ausschweifend dargestellt, obwohl deren Ausgang letztendlich ins Leere führte. Sobald der Inhalt immer kurioser wurde, konnte die Geschichte meine Aufmerksamkeit nicht mehr länger halten. Damit ist nicht gesagt, dass die Entwicklung der Ereignisse grundsätzlich schlecht ist, allerdings hatte ich nach der Hälfte des Buches eine gewisse Erwartungshaltung, welche sich am Ende leider überhaupt nicht bedienen ließ. Natürlich wurden alle Fragen beantwortet, jedoch konnte ich nicht auf die Art und Weise gepackt werden, wie es der Anfang geschafft hat.
Schreibstil: 4/5
Charaktere: 3/5
Geschichte: 2,5/5
Spannung/Atmosphäre: 3/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5
Gesamtbewertung: 3,1/5