Sara Larsson: Die erste Lüge

Über das Buch:

Autorin: Sara Larsson
Titel: Die erste Lüge
Originaltitel: „Den första lögnen“
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
ISBN: 978-3-404-17430-0
Preis: 10,00€

Inhalt:

Im Jahr 1997 werden die drei Jugendlichen Oskar, Jonas und Rikard der Gruppenvergewaltigung an einer 16-Jährigen angeklagt – und freigesprochen, obwohl sie schuldig waren. 13 Jahre später hat Oskar eine erfolgreiche Karriere aufgebaut, eine Familie und genießt hohes Ansehen. Aber geändert hat er sich nicht: Als er während eines Familienurlaubs misshandelt wird und dann auch noch Fotos von der damaligen Vergewaltigung auftauchen, holt ihn seine Vergangenheit ein – denn jemand will sich an ihm für seine Verbrechen rächen.

Meine Meinung:

Für mich war es anfangs etwas schwierig in das Geschehen einzusteigen, einfach weil es sehr viele Figuren und Handlungsstränge gibt. Die Geschichte war von Anfang an ganz spannend. Man wechselt als Leser zwischen den Jahren: 1997 – in dem sich die Vergewaltigung ereignet hat und 2010 – das Jahr in dem sich die Geschichte abspielt. So kann man sich ein Bild vom damaligen Vergehen machen, welches vom Opfer Josefin geschildert wird. Danach liest man aus der Sicht mehrerer Personen, was für mich anfangs verwirrend war. Kommt man dann aber hinter die Beziehungen und Zusammenhänge, wird es einfacher. Die Schilderungen waren teilweise sehr brutal und nichts für schwache Nerven. Beeindruckt hat mich, dass man als Leser genau so viel weiß wie die drei Täter. Man fragt sich mit ihnen, wer hinter den Drohungen steckt. Während die Täter ebenso spekulieren, denkt man als Leser, dass man ihnen einen Schritt voraus ist. Doch kurz darauf wird die eigene Theorie zerschlagen und man muss erneut mit ihnen „mitraten“. Das Ende hat mich überrascht, allerdings wurden im letzten Drittel des Buches Hinweise gegeben, die mich in die richtige Richtung haben vermuten lassen. Das Thema ist sehr heikel, wurde aber von der Autorin gut umgesetzt und unverblümt beschrieben.

Fazit:

Das Buch lohnt sich zu lesen, es erinnert ein wenig an „Going Under“ von S. Walden. Es ist schon sehr düster und das Thema „Vergewaltigung“ wird unverblümt aufgegriffen. Die Autorin hat es geschafft, genügend Spannungsmomente einzubauen. Ab und zu musste ich kurz unterbrechen, weil es teilweise wirklich grausam beschrieben wurde. Den „Rächer“ hatte ich persönlich nicht im Bilde, er wurde lediglich durch einen Satz verraten, aber das war ganz am Ende des Buches und somit nicht weiter schlimm für mich. Schockiert hat mich eigentlich nur, wie leichtfertig die meisten Figuren im Buch auf das Thema „Vergewaltigung“ reagieren und auch die Rolle der Justiz in diesem Zusammenhang. Außerdem hätte ich mir ein zufriedenstellenderes Ende gewünscht. Insgesamt vergebe ich 3/5 Sterne für das Buch.

• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Bastei Lübbe Verlag •