Elizabeth Hand: Die Geheimnisse von Hill House

Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Inhalt:

Hill House ist der perfekte Ort für ihr Projekt, davon ist Holly Sherwin überzeugt. Das Herrenhaus, hoch in den Wäldern von Upstate New York, soll für einige Wochen ihr Zuhause werden. Hier will die Autorin zusammen mit drei weiteren Künstlern ihr Theaterstück über einen Hexenprozess proben, das ihr den Durchbruch bringen soll. Sie fragt sich nicht, warum die Besitzerin selbst sich von ihrem Anwesen fernhält, oder weshalb das Paar, das hier nach dem Rechten sieht, nie über Nacht bleibt. Holly weiß, dass die Atmosphäre von Hill House sie inspirieren wird. Bei den Proben ist die Energie mit Händen zu greifen. Oder ist hier noch etwas anderes am Werk? Woher kommen die Blutflecke auf dem Tischtuch, die seltsamen Stimmen? Die schwarzen Hasen, die immer wieder auftauchen? Etwas Unheimliches geht vor in Hill House …

Meine Meinung:

Grundsätzlich bin ich immer für Spukhaus-Geschichten zu begeistern, deshalb habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Im Fokus steht Holly, die als recht erfolglose Dramaturgin die Idee für ein neues Theaterstück zum Leben erwecken will. Gemeinsam mit ihrer Freundin Nisa, die die Musik dazu komponiert, ihrem besten Freund Stevie, seinerseits Schauspieler, und der eins gefeierten, mittlerweile jedoch vergessenen Schauspielerin Amanda, bezieht sie ein leerstehendes, heruntergekommenes Herrenhaus. Die Location soll die Stimmung des Stückes einfangen und die Atmosphäre bei den Proben verstärken. Wie jedoch noch vor dem Einzug der Gruppe erkennbar wird, birgt das Haus ein Geheimnis. Etwas Übernatürliches scheint das Haus zu bewohnen und deren temporäre Bewohner zu beeinflussen. In dem Buch sind mir die Charaktere bis zum Schluss eher wie Fremde erschienen. Obwohl man recht viel von ihnen, ihren Gedanken und Beziehungen untereinander erfährt, bleibt die Emotion ihnen gegenüber auf einer oberflächlichen Ebene. Der Fokus liegt insgesamt sehr stark auf dem Theaterstück, dem Thema Theater im Allgemeinen. Hier und da werden unerklärbare Vorkommnisse in die Geschichte eingeflochten, typische Ereignisse, die so ein Spukhaus eben mit sich bringen kann. Jedoch hat das alleine nicht gereicht, um eine bedrohliche Spannung zu kreieren. Das Haus wirkt nicht so bösartig, wie ich es mir gewünscht hätte. Grundsätzlich nimmt jeder der Charaktere die Macht von Hill House auf eine andere Art und Weise wahr, dementsprechend finden verschiedene Elemente Einzug. Eine Zusammenführung oder Auflösung gibt es nicht. Generell kann ich auch nach Abschluss der Geschichte nicht sagen, warum diese Dinge in Hill House passieren. Gibt es eine düstere Vergangenheit? Was soll mir das Ende sagen und welche Bedeutung hat es? Damit eine solche Geschichte ihre Wirkung entfalten kann, sollte es schon einen plausiblen Hintergrund geben, der die Geschehnisse begründet. Das war hier nicht der Fall. Alles wirkt auf mich total willkürlich und ohne erkennbaren roten Faden. Von einem blutigen Tischtuch, über riesige Hasen, weiter zur einer Nachbarin mit einer Schrotflinte bis hin zu einer völlig irreführenden Miniatur-Szenerie hinter einer Kommode war alles vertreten. Grundsätzlich könnte ich mit diesen obskuren Schilderungen gut leben und es ließe sich mit Sicherheit auch eine spannende Atmosphäre damit aufbauen, wenn man einen Hauch von Sinn erkennen könnte. Konnte ich leider nicht, weswegen dieses Buch für mich nur eine Aneinanderreihung von blassen und verwirrenden Momenten, losgelöst von jeglicher Spannung, war.

Bewertung:

Ich weiß leider nicht, was ich mit diesem Buch anfangen soll. Ich habe es nicht verstanden, es hat mich nicht unterhalten oder gar gegruselt. Die Charaktere hätten flacher nicht sein können und eine Verbindung zwischen all dem konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Einzig positiv sind der Schreibstil und die kurzen Kapitel. Dadurch bin ich so schnell mit dem Lesen vorangekommen, dass ein Beenden trotz des zähen Inhaltes überhaupt möglich war.

Schreibstil: 3,5/5
Geschichte: 1/5
Charaktere: 1/5
Spannung/Atmosphäre: 1/5
Überraschungen/Wendungen: 1/5

Bewertung: 1.5 von 5.