
Über das Buch:
Autorin: Kanae Minato
Titel: Geständnisse
Originaltitel: „Kokuhaku“ (engl. „Confessions“)
Genre: Roman
Verlag: Penguin Verlag
ISBN: 978-3-328-10291-5
Preis: 10,00€

Inhalt:
Die Lehrerin einer japanischen Mittelschule verliert bei einem Unfall ihre vierjährige Tochter. Schnell wird für sie jedoch klar, dass es sich keineswegs um einen Unfall handelte, sondern dass es Mord war. Und dass die Mörder in ihrer Klasse sitzen. Sie schmiedet einen Racheplan, der weitaus mehr Schaden anrichtet, als sie vermuten konnte und damit eine Reihe gefährlicher Reaktionen auslöst…
Meine Meinung:
Zu Beginn des Buches wird man als Leser etwas überrumpelt: Man steigt in ein laufendes Gespräch – oder vielmehr eine Ansprache – ein, ohne Kenntnisse zur Vorgeschichte zu besitzen. Der Monolog ist anfangs schwer zu verstehen, da andere Personen ebenfalls anwesend sind und Fragen bzw. Aussagen einwerfen, die man jedoch nicht zu lesen bekommt, sondern nur anhand der Antworten erahnen kann. Man möchte also, aufgrund aufkommende Verwirrung durch diese Erzählart, direkt aufgeben und das Buch wieder aus der Hand legen. ABER: Wenn man den Anfang überwunden hat und einmal in das Geschehen eingestiegen ist, schafft man das nicht mehr. Ist man erst einmal eingelesen, versteht man die Schilderung der folgenden Ereignisse besser.
Das Buch ist in 6 Teile eingeteilt. Jeder Teil wird aus einer anderen Perspektive UND von unterschiedlichen Personen erzählt. Das erfolgt in unterschiedlicher Form, etwa durch Tagebucheinträge oder Briefe. Durch diese Perspektivwechsel wird die Geschichte immer von anderen Seiten beleuchtet und auch weitergeführt, sodass sich am Ende alles zusammenfügt und auch die letzte offene Frage geklärt wird. Dadurch, dass es keine direkte Rede gibt, sind die Überraschungsmomente sehr neutral und nüchtern beschrieben. Das wirkte auf mich umso schockierender, da es keinerlei Vorwarnung gibt. Ich konnte als Leser die Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen(aus menschlicher Sicht), aber alles an diesem Buch war für mich durchweg logisch.
Fazit:
Nach dem Anfang möchte man sofort aufgeben. Auch weil man sich bei jedem neuen Abschnitt neu einlesen muss, da sich die Personen unterschiedlich äußern und artikulieren. Hat man aber die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden, wird man von der Geschichte gepackt und nicht mehr losgelassen. Ein wahnsinnig guter Thriller – weniger spannend als andere – dafür umso mehr krasser für die Psyche. Wer es also wenig blutig und brutal, aber psychisch ausgeklügelt mag, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Absolute Leseempfehlung, die ich mit 5/5 Sternen bewerte, von mir!

● Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Penguin Verlag ●