Goldy Moldavsky: Der Mary Shelley Club

Über das Buch:

Inhalt:

Als Rachel in der neuen High School in einen Streich verwickelt wird, der furchtbar daneben geht, hat sie plötzlich mehr Feinde als Freunde.
Zu ihrer Überraschung erregt sie jedoch die Aufmerksamkeit eines geheimen Schülerclubs. Der Mary-Shelley-Club, benannt nach der Autorin von Frankenstein, hat nur ein Ziel: mit gruseligen Aktionen echte Angst zu verbreiten.
Schon bald eskaliert das Spiel und wird immer gnadenloser – und Rachel muss das echte Monster aufspüren. Es ist an der Zeit, den ultimativen Streich zu spielen …

Meine Meinung:

Unter dem Klappentext konnte ich mir tatsächlich zunächst nicht so viel vorstellen, aber das Cover hat mich sofort in seinen Bann ziehen können und damit war für mich eigentlich klar, dass ich an diesem Buch nicht vorbeikomme. Ich muss dazu sagen, dass ich es im Buddyread gelesen habe und wir so begeistert und gefesselt von der Geschichte waren, dass wir teilweise mehrere Abschnitte an einem Tag gelesen haben. Es muss gesagt sein, dass die Geschichte eher unblutig daherkommt. Wer also ein geballtes Maß an Brutalität benötigt, damit eine Geschichte vollständig ist, der wird hier eher enttäuscht sein. Für mich persönlich war dieses Buch ein Jahreshighlight. Die Atmosphäre erinnert an eine Mischung aus Fear Street, Scream und Gossip Girl. Wer sich also thematisch in dieser Nische heimisch fühlt, wird hier nicht zu kurz kommen. Die Charaktere der Geschichte bedienen alle Klischees: der beliebte Sportler, der Außenseiter, der Freak und die Neue auf der High School. Und obwohl ich meistens mit klischeebehafteten Charakteren nicht viel anfangen kann, hat dieser Aspekt hier auf eine angenehme Art perfekt zum Inhalt gepasst und wirkte keineswegs nervig oder abgegriffen. Jeder wird für sich mehr oder weniger oberflächlich porträtiert, allerdings bekommt man schon einen guten Überblick über die jeweilige Person. Nach außen hin scheint die Gruppe keinerlei Gemeinsamkeit zu haben, allerdings einen alle geheime Leidenschaften: Grusel, Streiche und Horrorfilme. Gerade letzteres spielt eine zentrale Rolle und wird immer wieder aufgegriffen. Dadurch entsteht auch innerhalb der Handlung ein roter Faden, der sich kontinuierlich durch das Buch zieht. Das Ganze wirkt dabei sehr authentisch durch eine große Portion Horrorfilm-Wissen, passende Anspielungen und detaillierte Hintergrundinformationen. Gerade mit dem Einstieg in die Geschichte ist vieles im Argen. Rachel trägt Ballast der Vergangenheit mit sich, der im Prolog kurz angeschnitten wurde, dessen Ausgang jedoch erst im Verlauf der Geschichte stückchenweise nach und nach aufgedeckt wird. Schließlich mündet irgendwann die Vergangenheit in die Gegenwart und scheint eine größere Rolle zu spielen, als es zunächst den Anschein gemacht hat. Der Leser wird auf dem Weg dahin auf viele falsche Fährten gelockt und ich bin ehrlich – die Auflösung habe ich bis zum Schluss nicht ansatzweise erahnen können.

Bewertung:

Das Buch eint vor allem eine Mischung aus Grusel und Intrigen. Zusammen ergibt sich hier ein perfektes Bild, dass viele unerwartete Wendungen für den Leser bereit hält. Ich rätsel bei Thrillern unheimlich gerne mit und meist komme ich auch vor Ende auf die richtige Spur. Hier war das absolut nicht der Fall. Dieser geniale inhaltliche Rahmen ist rundum stimmig, war aber für mich mit keiner Silbe zu erahnen. Ein Ende, von dem ich nicht wusste, dass ich es genau so haben will – wirklich genial. Das einzige „Manko“ ist für mich hierbei, dass von der abschließenden Wortwahl her definitiv Platz für eine Fortsetzung wäre, die Autorin allerdings geäußert hat, dass derzeitig keine vorgesehen ist. Ansonsten war dieses Buch für mich höchst unterhaltsam, atmosphärisch auf den Punkt und durchweg spannend. Ich habe keinerlei Kritik und würde unheimlich gerne mehr aus der Feder von Goldy Moldavski lesen.

Schreibstil: 5/5
Charaktere: 5/5
Geschichte: 5/5
Überraschungen/Wendungen: 5/5
Spannung/Atmosphäre: 5/5

Bewertung: 5 von 5.