Jean Rises: Endstation Hölle

Über das Buch:

Autor: Jean Rises
Titel: Endstation Hölle
Verlag: Redrum Books
Genre: Extrem Okkult Horror
ISBN: 978-3959578479
Preis: 14,99€

Inhalt:

Katie wacht schweißgebadet aus einem Albtraum auf, nur um festzustellen, dass ein seltsamer fremder Mann neben ihrem Bett sitzt. Noch ahnt sie nicht, dass er ihr die Hölle auf Erden bereiten wird. Fünf grausige Erzählungen rund um einen perversen sadistischen Voyeur, einen übermenschlichen Killer, der Jagd auf unschuldige Teenager macht. Ein vermeintlich Besessener, der eine Gefahr für alle Menschen ist, die er liebt. Ein Vergewaltiger und Mörder bei der Planung, sich ein kleines Mädchen zu schnappen und ein Verlierer, der zum Amokläufer wird, um blutige Vergeltung zu üben. Schonungslos, bestialisch und mitten in die Magengrube.

Meine Meinung:

Zum besseren Verständnis möchte ich ein paar Worte zum Aufbau verlieren. Das Buch setzt sich aus fünf Kurzgeschichten zusammen. Verbunden werden diese durch eine „Hauptgeschichte“, die nach jeder Kurzgeschichte ein wenig fortgeführt wird. Recht schnell geht hervor, dass die Kurzgeschichten ebenfalls eine gemeinsame Verbindung eint und sie nicht willkürlich für dieses Buch ausgewählt wurden. So viel zum Aufbau des Werkes. Nun ein wenig zum Inhalt. Die Kurzgeschichten im Einzelnen sind sehr unterschiedlich, sowohl inhaltlich, als auch spannungstechnisch. Manche sind realistisch, manche sind es nicht und bedienen sich eher übernatürlicher Elemente. Leider haben mir nur zwei der insgesamt fünf Kurzgeschichten gefallen. Die anderen drei fand ich wenig unterhaltsam und es fiel mir auch sehr schwer, sie in das Gesamtbild der Hauptstory einzufügen. Die Geschichte über den Vergewaltiger und Mörder, sowie die über den Amokläufer, hatten für mich einen spannenden und schlüssigen Aufbau mit überraschender Wendung. Skurril, unterhaltsam und nahbar, so hätte es sich für mich durch das ganze Buch ziehe können. Leider muss ich aber sagen, dass ich bei den anderen Kurzgeschichten und auch bei der „Verbindungsgeschichte“ nicht unterhalten werde konnte. Mir fehlte wahrscheinlich ein bisschen zu sehr der Zusammenhang. Der seltsame Fremde neben Katies Bett ist für mich leider nicht stark genug ausgearbeitet worden. Die Idee selbst hat mir sehr gefallen und auch die Auflösung, in welchem Verhältnis Katie zu ihm steht, gefiel mir. Jedoch hätte dieser Aspekt stärker herausgearbeitet werden können. Ohne spoilern zu wollen, aber sein Verhalten ihr gegenüber hat für mich – nachdem ich den Hintergrund des nächtlichen Besuchs erfuhr – keinen Sinn ergeben. Viele Puzzleteile der Geschichten passen einfach nicht so gut zusammen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zum Schreibstil kann ich eigentlich nichts Negatives sagen. Er machte ein flüssiges Vorankommen möglich und ist in meinen Augen recht simpel gehalten – nichts Besonderes, aber auch nichts zu kritisieren. Die Einfachheit macht es nur recht schwer, eine solide Grundspannung zu kreieren, die nicht alleine durch den Inhalt erzeugt wird. Interessant ist für mich der Aspekt, dass mir der Einstieg ins Buch, sowie das endgültige Ende am besten gefallen haben. Diese beiden Fäden bilden einen soliden Rahmen um die, für mich, nicht positiv hervorzuhebenden Elemente. Das Ende war in meinen Augen definitiv gelungen. Gut konstruiert und auch für den Leser sinnvoll nachzuvollziehende Handlungsstränge und Beweggründen führen letztendlich alle Geschichten zusammen. Dass dabei manche Geschichte besser in dieses Konstrukt involviert waren als andere, hat mir persönlich den Unterhaltungswert ein wenig genommen.

Bewertung:

Insgesamt war das Buch in Ordnung. In meinen Augen wurden viele starke Momente dadurch aufgelöst, dass eine klare Linie gefehlt hat. Mir fiel es teilweise wirklich schwer, die Kurzgeschichten in das Gesamtkonstrukt einzuordnen. Umso besser hat mir die Grundidee des Ganzen gefallen. Das Ende fand ich sehr gelungen, was natürlich immer ein positiver Aspekt ist. Gleichzeitig zeigt das aber auf, dass es die Kurzgeschichten nicht alle gebraucht hätte. Denn obwohl ich drei von fünf nicht mochte und schwer bis gar nicht einordnen konnte, empfinde ich das Ende als gelungen. In dem Punkt hätte man – in meinen Augen – wirklich noch tiefer gehen können und mehr Verknüpfungen schaffen, die eine direkte Abhängigkeit zwischen den Einzelgeschichten und dem Ausgang der Story entwickeln.
Nach Sternen bewertet befindet sich das Buch bei mir knapp im hinteren Mittelfeld. Ich möchte nicht alles schlecht reden, aber überwiegend habe ich mir einfach mehr erhofft. Glücklicherweise hat mir die erste Geschichte unglaublich gut gefallen, ebenso wie das Ende. Knappe drei Sterne gibt es daher für „Endstation Hölle“ von mir.

Schreibstil: 4/5
Geschichte(n): 2/5
Charaktere: 2/5
Spannung: 2/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5

Gesamtbewertung: 2,6/5


• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Redrum Verlag. •

[Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar]