Jenny Quintana: Lost Sister

Über das Buch:

Autorin: Jenny Quintana
Titel: Lost Sister
Originaltitel: The Missing Girl
Verlag: Goldmann Verlag
Genre: Roman
ISBN: 978-3-442-48648-9
Preis: 10,00€

Inhalt:

Anna kann den Tag nicht vergessen, an dem ihre Schwester spurlos verschwand. Auch nach dreißig Jahren nicht. Die Lücke, die Gabriella hinterließ, ist einfach zu groß. Die Familie brach über dem Verlust auseinander, und Anna floh so weit fort, wie es nur ging. Nun ist sie zurück, um nach dem Tod ihrer Mutter deren Angelegenheiten zu regeln. Doch je länger Anna sich in ihrer Heimatstadt aufhält, desto größer wird ihre Obsession herauszufinden, was damals wirklich geschah. Dabei ahnt sie nicht, dass die Wahrheit schlimmer und gefährlicher ist als jede Ungewissheit …

Meine Meinung:

Ich weiß, dass es sich bei dem Buch um einen Roman handelt, jedoch habe ich anhand des Klappentextes irgendwie doch mehr erwartet. Für mich hätte es ruhig und gerne Richtung Thriller gehen können. Dazu muss ich sagen, dass ich die ersten zwei Drittel des Buches noch recht spannend und unterhaltsam fand. Es gibt einen zeitlichen Wechsel – die Perspektive jedoch bleibt gleich. In der Vergangenheit nimmt uns die Autorin mit in die Zeit, in der Anna und ihre Schwester jünger waren. Das Ganze scheint sich einige Monate vor Gabriellas Verschwinden abzuspielen und man erfährt als Leser, wir Verhältnis und Beziehung der Schwestern zueinander waren. In der Gegenwart verschlägt es Anna zurück in ihren Heimatort. Hier wird das Geschehen vorangetrieben und man deckt zusammen mit Anna nach und nach die Puzzle-Teile der Vergangenheit auf.
Anna beginnt, alles und jeden zu verdächtigen. Natürlich erstmal naheliegend bei einem solch kleinen Dorf, aber dann leider auch ganz schnell anstrengend für mich. Die Autorin wollte damit scheinbar verwirren und auf eine falsche Fährte locken, jedoch hat es bei mir nur bezweckt, dass ich teilweise den Überblick verloren habe. Einige aufgedeckte Geheimnisse fand ich spannungsvoll und fesselnd, andere sehr weit an den Haaren herbeigezogen. Hier möchte ich übrigens direkt zum Ende springen, denn das fand ich auch überraschend: aber nur, weil es für mich so absurd war. Völlig aus der Luft gegriffen, schwer nachvollziehbar und sinnfrei. Für mich hat die ganze Story kaum einen plausiblen Bogen zu diesem Ende gesponnen. Demnach war ich auch total enttäuscht, denn mir kam der Ausgang zu willkürlich vor.

Bewertung:

Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier um einen Roman handelt. Unabhängig davon, habe ich nach dem Klappentext mit mehr gerechnet. Stellenweise war dieses Buch wirklich interessant und fast spannend. Leider hat das letzte Fünkchen gefehlt, um mich mitzureißen. Das Ende ist hier als durchaus schwach zu nennen, was schade ist. Für mich steckt in der Geschichte viel ungenutztes Potential, deswegen würde ich es nur bedingt – und mit dem Hinweis, dass es sich um einen Roman und keinen Thriller handelt – empfehlen.

Schreibstil: 5/5
Charaktere: 4/5
Spannung: 2/5
Geschichte: 3/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5

Gesamtbewertung: 3,4/5


• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Goldmann Verlag. •

[Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar|Werbung]