Jessica Stute: The Kids Aren’t Alright

Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Autorin: Jessica Stute
Titel: The Kids Aren’t Alright
Herausgeber: ‎ BoD – Books on Demand; 2. Edition (2. Juni 2023)
Genre: Romance & Suspense
ISBN: ‎ 978-3751968645
Preis: 18,00 €

Inhalt:

Für den achtzehnjährigen, rebellischen Ricky ist Miranda seine Seelenverwandte, die ihn vor seiner Vergangenheit gerettet hat und daher weitaus mehr als nur seine beste Freundin. Miranda hingegen lässt sich auf eine verbotene Affäre mit ihrem Lehrer ein, der gleichzeitig auch der Vater ihrer besten Freundin ist. Miranda beginnt nach und nach, ihre Gefühle zu hinterfragen. Als die Grenzen zwischen Leidenschaft und Gefahr verschwimmen und ihre Beziehung aufzufliegen droht, gibt es plötzlich einen Toten.

Meine Meinung:

Zunächst einmal ist das Buch unterteilt in zwei Zeitebenen, welche die Geschichte erzählen. Der Plot entwickelt sich aus den Geschehnissen von 1997 und wird im Jahr 2005 rückblickend aufgegriffen. Außerdem wechselt die Erzählperspektive zwischen Ricky und Miranda, unseren zwei Protagonisten. Mir hat der Aspekt gut gefallen, dass neben den normalen Kapiteln auch Stellenweise die Geschichte mithilfe von Protokollen von Zeugenaussagen aufgearbeitet wird. Die größten Pluspunkte konnte der Schreibstil bei mir sammeln. Das Buch ist im Selfpublishing erschienen, aber unglaublich professionell in Ausdruck und Grammatik. Die Dialoge sind nicht plump und der Schreibstil schafft es, die Atmosphäre perfekt einzufangen. Obwohl die Protagonisten im Rückblick 17 beziehungsweise 18 Jahre alt sind, hat die Grundstimmung nichts kindliches, sondern eine angemessene Ernsthaftigkeit, sodass man nicht den Eindruck eines Jugendromans vermittelt bekommt. Die Charaktere haben zudem eine unglaubliche Tiefe. Das könnte einerseits an den wechselnden Perspektiven liegen, aber der Hauptgrund war für mich die Intensität, mit der die Autorin die Charaktere gezeichnet hat. Man erlangt uneingeschränkten Zugang zu Emotionen jeglicher Art. Jede Figur ist nahbar, vielschichtig und auch in ihren Handlungen schlüssig. Im Buch werden viele Probleme aufgegriffen, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass eines davon zu kurz kam. Alle Schlüsselmomente haben ihren nötigen Raum bekommen, wurden detailliert ausgearbeitet und wirkten rund. Die verarbeiteten Problematiken wurden in meinen Augen schonungslos ehrlich, aber gleichzeitig auch mit der notwendigen Sensibilität aufgezeigt. Die Geschichte selbst ist nicht durchzogen von mitreißender Spannung, dafür aber mit einer konstant vorhandenen Angespanntheit, die eine perfekte Einheit mit dem Inhalt bildet. Man wird in den dunklen Sog aus Ereignissen gezogen, der trotz vermeintlicher Offensichtlichkeit im weiteren Verlauf viele ungeahnte Wendungen bereit hält. Es passiert viel, aber alle Ereignisse haben eine Funktion in der Geschichte, hier wirkt nichts überladen. Man bekommt nicht den Eindruck, als hätte die Autorin zu viel gewollt, denn alles ist auf eine bestimmte Art miteinander verwoben. Dieses Buch zeigt schonungslos, dass jede Handlung – möge sie noch so unbedeutend oder klein sein – eine zerstörerische Konsequenz haben kann. Die Umsetzung ist überaus gelungen und hat mich unglaublich gefesselt.

Bewertung:

Für mich gab es in diesem Buch nicht einen deplatzierten Moment. Alles ist stimmig und fängt die angestrebte Atmosphäre perfekt ein. Mit einer unglaublichen Tiefe widmet sich Autorin Jessica Stute Themen wie Freundschaft, Mobbing, Besessenheit, Manipulation und Liebe. Es ist kein reiner Thriller, allerdings bewegt sich die Geschichte zum Ende hin stark in diese Richtung und hält unerwartete Wendungen bereit. Für mich ein rundum gelungenes Buch, dass erschreckend und mitreißend zugleich ist.

Schreibstil: 5/5
Charaktere: 5/5
Geschichte: 4,5/5
Überraschungen/Wendungen: 4/5
Spannung/Atmosphäre: 5/5

Gesamtbewertung: 4,7/5

Bewertung: 5 von 5.