John Skipp & Craig Spector: The Scream

Über das Buch:

Inhalt:

Eine dämonische Macht erwacht in einem von Krieg zerrissenen Dschungel und benutzt eine Rock-Band, um in unsere Welt einzubrechen.
The Scream heißt die mysteriöse Band, deren Album The Critical Mass die Kids von Küste zu Küste verrückt macht. Etwas Dunkles und Ewiges umgibt sie.
Ihre Musik ist jenseitig. Ihre Texte verstören. Ihre Botschaft ist unheilig. Das Geschrei der Fans ist ihr Evangelium. Und sie meinen es ernst. Sie töten. Sich. Gegenseitig. Alle.

Meine Meinung:

Ich habe mit absoluter Sicherheit mit „The Scream“ einen weiteren Zuwachs in meinen persönlichen Highlights gefunden. Erschienen ist das Buch 1987. Eine Zeit, in der es in der Musikwelt, speziell im Rock-Genre, zwei Fronten gab. Die Rocker, die mit brachialer Lautstärke und unverblümten Texten den Zorn der Kirche und der Erziehungsberechtigten, gleichzeitig jedoch die Besessenheit und Bewunderung der Jugend auf sich gezogen haben. Die Angst der Gläubigen vor Gewaltverherrlichung, Satanismus, Drogenkonsum und Sex als Freizeitbeschäftigung von Teenagern wird im vorliegenden Buch mit Bands wie The Scream oder der Jacob Hamer Band begründet. Nach und nach baut sich das Buch mithilfe dieser Fronten auf. Dabei setzt sich die Geschichte aus vielen Sequenzen, vielen Charakteren und vielen Leben zusammen. Verschiedene Ansichten, Lebensweisen und -entscheidungen werden gegenübergestellt und prallen aufeinander. Einige Charaktere begleiten den Leser beinahe von Anfang bis Ende, andere fungieren als kurze Nebencharaktere zur Verbreitung der Botschaft. Es wird literarisch laut, derb, brutal und einnehmend. Gewaltszenen gibt es zu genüge, jedoch wird dabei stets eine nachvollziehbare Handlung begleitet. Das Erzähltempo ist sehr rasant, da die Geschichte trotz ihres Umfangs viele Ereignisse birgt. Mal wird man mit in die Vergangenheit des Vietnam-Krieges entführt, mal dreht sich der Inhalt im persönliche oder familiäre Probleme. Dabei wird jedoch nie der Grundgedanke der Geschichte außer Acht gelassen. So bildet alles in diesem Buch eine gigantische Einheit, in der kein Element, kein Wort, kein Gedanke und keine Handlung deplatziert oder überflüssig wirkt. Das Ende bietet dabei wirklich einen krönenden Abschluss, der alles Gelesene abrundet und den Highlight-Charakter verstärkt.

Bewertung:

Ein geniales Buch, das während der Zeit seines Erscheinens wahnsinnig realitätsnah und plausibel die verschiedenen Meinungen zu Rock-Musik gegenüberstellt. Und auch heutzutage findet man Parallelen. Jede Generation konsumiert wohl bestimmte Medien, die der Meinung bestimmter Leute nach die Jugend verderben. Noch dazu ist diese Geschichte provokant, einnehmend und unglaublich unterhaltsam. Vor dem Element einer dämonischen Bedrohung, deren Sprachrohr die Rockmusik ist, spielt diese Geschichte mit polarisierenden Ansichten zur damaligen Zeit. Ich bin absolut verliebt in dieses Buch, seine Derbheit, den Schreibstil und die komplette inhaltliche Entfaltung des dargestellten Übels. Es gibt hier, für Fans von Pulp-Literatur und Splatterpunk, eine absolute Empfehlung von mir.

Bewertung: 5 von 5.