
Über das Buch:
Autor: Jon Athan
Titel: Großvaters Haus
Originaltitel: Grandfather’s House
Verlag: Festa Verlag
Festa Extrem
Genre: Horror-Thriller
ISBN: Privatdruck ohne ISBN
Preis: 13,99€

Inhalt:
Ein Streich bringt den 16-jährigen Malcolm in ernste Schwierigkeiten. Während seine Mutter versucht, ihn vor strafrechtlicher Verfolgung zu bewahren, wird er zu seinen Großeltern aufs Land geschickt.
Malcolm rechnet mit ruhigen Tagen, mit Milch, Keksen und Geschichten aus der Vergangenheit. Doch als er mit seinem Großvater aneinandergerät – einem strengen, gewalttätigen Mann mit einer finsteren Vergangenheit – erwartet ihn das Grauen.
Der Alte will seinen Enkel disziplinieren, um ihn »vor sich selbst zu retten«. Er will ihn physisch und mental brechen.
Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte erfolgt harmlos, unauffällig, unschuldig. Malcolm ist ein typischer Teenager, der seine makabren Streiche vielleicht etwas witziger findet, als seine Mitmenschen. Schnell eskaliert sein Sinn für Humor und seine Mutter sieht sich gezwungen, den Jungen aus seinem Umfeld zu isolieren, um den jüngsten Vorkommnissen etwas Raum zum Abkühlen zu geben. Schnell wird klar, dass Malcolm bei seinen Großeltern unterkommen soll. Ich habe mich auf einige härtere Maßnahmen für Malcolm Disziplinierung gefasst gemacht. Aber Festa Extrem trüge den Namen nicht, hätte ich damit richtig gelegen. Was sich nach und nach aufbaut und im Hause von den Großeltern, Ronald und Barbara, abspielt, sprengt alle vorstellbaren Grenzen normal denkender Menschen. Der Schreibstil zieht sofort in seinen Bann, wirkt mitreißend und fesselnd. Obwohl man das Buch ständig beiseite legen möchte, um seine gebrochene Seele vom Inhalt der Geschichte zu erholen, schafft man es nicht. Man wird tiefer und tiefer in diesen unvorstellbar grausamen Sog gezogen, der gefangen nimmt und quält. Mit jeder Seite hofft man, dass man endlich am Höhepunkt der Qualen, die Malcolm erleiden muss, angekommen ist. Aber nein. Teilweise habe ich mich erwischt, wie ich Malcolm den Tod gewünscht habe, nur damit ich als Leserin nicht mehr so unter der Kraft der Worte leiden muss. Ich war auch stellenweise kurz davor, ein paar Tränen zu vergießen, konnte es aber nicht, weil mich die geschilderten Taten so sprachlos und schockiert zurückgelassen haben. Das Buch glänzt auf alle Fälle mit grenzenloser Brutalität. Man fiebert mit, man möchte Malcolm teilweise schütteln und ihm zurufen, er möge sich endlich an Großvaters Regeln halten. Einige Stellen haben bei mir Übelkeit ausgelöst, aber das Buch ist unfassbar genial geschrieben und konzipiert, dass man alles über sich ergehen lässt. Egal welchen perversen Punkt man in der Geschichte erreicht, man legt das Werk einfach nicht beiseite, die eigene Neugier über dessen Ausgang übertrifft alle andere Emotionen, die ausgelöst werden. Die Spannung ist von Beginn an gegeben und nimmt mit nicht einem Wort ab. Sie steigert sich bis zum Ende ins Unermessliche und ließ mich ein ums andere Mal den Atem anhalten.
Bewertung:
Genial! Mehr kann ich dazu beinahe nicht sagen. Ich möchte mich gerne als „abgehärtet“ bezeichnen, aber ich glaube nach diesem Buch ist die Bezeichnung überholt. Ich war teilweise so schockiert, angeekelt, mitgenommen und fertig beim Lesen. Es gibt – in meinen Augen – keinen einzigen Kritikpunkt in dieser Geschichte. Sie war von vorne bis hinten genial, spannend, schockierend und brutal. Sie vereint alle Elemente, die man sich von einem erbarmungslosen Horror-Thriller wünscht. Grenzen werden ausgelotet, überraschende Handlungsstränge geboten und das entmenschte Grauen grenzenlos geschildert. Ich kann dieses Buch guten Gewissens jedem empfehlen, der sich eine derart kranke und barbarische Geschichte zutraut und mit Schilderungen von sexueller Nötigung, körperlicher und psychischer Gewalt und unvorstellbaren körperlichen Qualen keine Probleme hat.
Schreibstil: 5/5
Charaktere: 5/5
Geschichte: 5/5
Spannung: 5/5
Überraschungen/Wendungen: 5/5
Gesamtbewertung: 5/5

• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Festa Verlag. •