Mona Awad: Bunny

Über das Buch:

Inhalt:

Samantha ist an der Warren University eine Außenseiterin. Eigentlich ist sie von den anderen Mitgliedern ihrer Schreibgruppe – einer Clique unerträglich reicher Mädchen, die sich alle nur Bunny nennen – regelrecht abgestoßen. Doch dann erhält sie eine Einladung zu einer Party der Bunnys, und Samantha fühlt sich auf seltsame Weise zur Haustür, über die Schwelle in den Kaninchenbau gezogen. Als Samantha immer tiefer in die unheimliche und doch zuckersüße Welt des Bunny-Kults eintaucht, beginnen die Grenzen der Realität zu verschwimmen, und bald schwebt sie in tödlicher Gefahr …

Meine Meinung:

Also vorab kann man dieses Buch in einem Satz ganz gut beschreiben: Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich gehöre definitiv zur ersten Gruppe, obwohl die vielen negativen Rezensionen mich schon skeptisch gemacht haben. Der Inhalt ist an Skurrilität nicht zu überbieten. Aber genau das fand ich so originell daran. Der Schreibstil entwickelt von der ersten Seite an eine geniale Sogwirkung, die mich nahezu süchtig gemacht hat. Ich konnte und wollte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Ich will nicht bestreiten, dass die Wortwahl und der Satzbau manchmal wirklich anstrengend waren, dennoch passt in diesem Buch einfach alles zusammen. Teilweise fühlt man sich während des Lesens, als stünde man unter Drogen. Es fühlt sich an wie ein Fiebertraum, einfach surreal, düster, skurril und total merkwürdig. Aber für mich auf eine gute Weise. Ich kann nicht einmal die Charaktere eindeutig bewerten. Sympathisch und normal wirken auf mich Ava und Jonah. Die Kapitel mit ihnen wirken weniger wirr und bringen etwas Stabilität in die Geschichte. Die Bunnies und Samantha verkörpern das ganze Gegenteil. Hier verschwimmen Realität und Wahn miteinander, sodass man selbst als Leser die Grenzen nicht klar ziehen kann. Vorhersehbarkeit ist hier beinahe ausgeschlossen. Interessant war für mich auch der häufig vorkommende Gebrauch von Metaphern. Man hat wirklich die Möglichkeit, das Buch individuell interpretieren zu können. Die Details und verwendete Symbolik sind vielseitig und lassen entfernte Parallelen zu „Alice im Wunderland ziehen“. Insgesamt kann ich sagen, dass ich mich bestens unterhalten gefühlt habe. Es gab durchaus lustige Stellen, aber auch Momente, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Unterschwellig wird die Geschichte von einer düsteren Atmosphäre begleitet, die für mich einen Hauch Ernsthaftigkeit beigesteuert hat. Eigentlich konnte mich dieses Buch rundum begeistern, allerdings hätte ich mir zum Ende noch ein bisschen mehr Klarheit gewünscht. Natürlich passt das Ende von seinem Charakter her perfekt zum Buch insgesamt, allerdings wäre meine persönliche Präferenz ein abschließender, klarstellender Knall gewesen.

Bewertung:

Ich kann jeden verstehen, der mit diesem Buch nichts anfangen kann. Ich kann jeden verstehen, der dieses Buch liebt, obwohl er es nicht versteht. Ich kann auch nachvollziehen, dass man absolut süchtig nach dieser abartig surrealen Geschichte ist – so ist es mir nämlich ergangen. Hier kann man einfach keine allgemeine Aussage treffen, ob das Buch empfehlenswert ist oder nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, inwiefern sich das Lesen lohnt. Ich für meinen Teil fand es genial.

Schreibstil: 4/5
Charaktere: 4/5
Geschichte: 5/5
Spannung/Atmosphäre: 5/5
Überraschungen/Wendungen: 4,5/5

Bewertung: 4.5 von 5.