Murray Blanchat: Emma – Im Bann des Schattens

Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Inhalt:

Erleben Sie ein düsteres Abenteuer der menschlichen Psyche, dass Sie in die Tiefen der Angst führt. Emma ist ein packender Horror-Roman, der die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischt und Sie in die düstere Welt einer von einem Schatten beherrschten Protagonistin entführt. Tauchen Sie ein in eine Geschichte, die Sie auf jeder Seite in Atem hält und mit unerwarteten Wendungen fesselt.
Das Besondere an Emma ist die einzigartige Mischung aus psychologischem Thriller und paranormaler Spannung. Begleiten Sie die Hauptfigur auf ihrer erschreckenden Reise, während sie gegen die finsteren Einflüsse des Schattens ankämpft und sich in einem moralischen Dilemma verstrickt. Dieser Roman bietet Ihnen eine außergewöhnliche Charakterentwicklung und eine intensive Erkundung der menschlichen Psyche, die Sie bis zur letzten Seite in ihren Bann ziehen wird.

Meine Meinung:

Im Buch dreht es sich ausschließlich um Emma und ihre Psyche. Ich würde sagen, dass es keine konkrete Handlung gibt, der man folgt. Vielmehr reihen sich die Erlebnisse und Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugendzeit aneinander. Einstiegs begegnet man ihr als Kind von fünf Jahren. Hier findet die erste Begegnung mit ihrem Schatten statt und ich konnte diese körperliche Verschmelzung zunächst nicht einordnen, denn die Angst vor Monstern unter dem Bett ist bei Kindern häufig rein imaginärer Natur. Und obwohl ich eingangs dachte, dass es sich bei der Geschichte tatsächlich um eine Begegnung übernatürlicher Natur handeln könnte, wurde mir mit jeder Seite klarer dass Emma unter einer psychischen Störung zu leiden scheint. Interpretativ würde ich sagen, dass der Schatten in Emmas Fall ihr personifiziertes Trauma darstellt. Der Auslöser muss also in ihrer Kindheit liegen und man erlangt Stück für Stück Puzzleteile, wie es zu diesem Trauma gekommen ist. Die Geschichte wird mehr oder weniger durcheinander erzählt, wobei mir hier der Sinn dahinter nicht ganz klar ist. Grundsätzlich setzt sich die Geschichte aus verschiedenen Begegnungen in Emmas Leben zusammen, die ihr Trauma triggern und sie zu Unaussprechlichem zwingen. Ich fand es etwas schade, dass sie als Figur keinen Lichtpunkt entgegen der Finsternis in ihrem Inneren gesetzt bekommt. Alle zwischenmenschlichen Beziehungen driften ins Negative ab. Konstant positive Elemente hätten den Kampf zwischen ihr und ihrem dunklen Inneren für mich interessanter gestaltet. Etwas Positivität in Emmas Leben hätte in meinen Augen einen starken Kontrast kreiert und sie selbst zugänglicher gestaltet. So hatte ich wenig Zugang zu der „wahren“ Emma und empfand sie zwar als geeignetes Mittel, um die Geschichte zu erzählen, sie war für mich jedoch austauschbar und als Hauptfigur weitestgehend substanzlos. Außerdem war ich kein großer Fan der an Liedtiteln orientierten Kapitelüberschriften. Der Sinn hat sich mir hier nicht erschlossen und es wirkte vor dem Hintergrund des Inhaltes etwas unpassend. Der Schreibstil ist für mich nicht leicht zu bewerten. An mancher Stelle wirken die Sätze plump und schwach. Dann aber gibt es Stellen, in denen der Autor mit Worten ganze Bilder malt. Hier erscheint der Inhalt poetisch und unglaublich onomatopoetisch. Diese beiden Niveaus sind leider nicht leicht miteinander in Einklang zu bringen und stehen sich gegenseitig im Weg. Unglaublich gelungen wiederum empfand ich den Einsatz von Metaphern und Symbolen, wie etwa der (Blut-)Mond, die Bäume oder der Wald. Diese ziehen sich beinahe durch das ganze Buch, werden immer wieder aufgegriffen und bilden ebenso eine Konstante in Emmas Leben, wie ihr Schatten. Am Ende erfährt man als Leser dann den tatsächlichen Auslöser für alle in Emma schlummernden dunklen Emotionen und ich muss zugeben, dass ich hier tatsächlich überrascht werden konnte, da ich eine andere Theorie verfolgt habe.

Bewertung:

Das Buch ruft in mir gegensätzliche Emotionen hervor. Einerseits war ich an manchen Stellen überaus begeistert vom schriftstellerischen Können des Autors, von seiner Grundidee insgesamt und auch dem gekonnten Einbau von Metaphern zur Darstellung des Kampfes in Emmas Inneren. An manchen Stellen mochte ich den plumpen Inhalt nicht, die Aneinanderreihung primitiver Handlungen und Erlebnisse. Das empfand ich stellenweise als zu viel. Auch wirkt Emma für mich als Hauptfigur austauschbar und das fand ich schade. Leider wurde ihrem personifizierten Trauma der ganze Platz eingeräumt, sodass ihren persönlichen Wünschen, Träumen und Hoffnungen nur wenige oberflächliche Erwähnungen blieben. Eine Vertiefung an dieser Stelle hätte die Geschichte für mich insgesamt erschreckender und grausamer wirken lassen. An diesem Buch merkt man definitiv, dass der Autor gekonnt mit Worten hantieren kann und großartige Geschichten in sich trägt. Ich schätze mit viel Feinschliff und der Konzentration auf bestimmte inhaltliche Elemente, können seine Bücher großartige, mitreißende Geschichten in sich tragen. Ich bin auf weitere Werke des Autors gespannt.

Schreibstil: 3/5
Charaktere: 3/5
Geschichte: 4/5
Spannung/Atmosphäre: 4,5/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5

Bewertung: 3.5 von 5.