
Über das Buch:
Autor: Richardt Arwin
Titel: Blutsäufer
Verlag: Indpendently published (13. April 2020)
Genre: Horror
ISBN: 979-8619173369
Preis: 12,75€

Inhalt:
Der große Kurzgeschichten-Band von Richardt Arwin, bestehend 12 Horror-Episoden. Jeder Teil des „Blutsäufers“ beschreibt eine Nacht langer Messer, fürchterlicher und wunderschöner Begegnungen. Schwarze Romantik und knallharter Horror finden hier zu symbiotischer Kraft, die das Herz jeden Horrorfans höher schlagen lässt. Wo Mord und Lust Schneiden des gleichen Schwertes werden, Angst und Heiterkeit sich in wilder Erregung abwechseln – dorthin führen die Geschichten Richardt Arwins. Es sind Geschichten über die Mischung von Liebe und Hass zu einem seltsamen Gemisch. Ein rostrotes Gemisch.
Meine Meinung:
Eigentlich hatte ich mich auf diese Kurzgeschichten-Sammlung sehr gefreut. Das Cover verspricht großartige, düstere und teuflisch gute Geschichten. Dennoch muss ich zunächst einmal die formale Aufmachung kritisieren. Das Cover ist reichlich unscharf, was schade ist, da es diesem grandiosen Bild die Wirkung vermindert. Außerdem gab es auch innerhalb des Buches einige optische Makel, die ich dann doch recht störend empfunden habe. Jede neue Kurzgeschichte wird mit einem passenden Bild eingeleitet. Die Bilder fand ich recht ansehnlich und düster. Leider war der Buchtitel, der das jeweilige Bild ziert, aufgrund der Schriftart oftmals schwer zu lesen und an einer Stelle sogar „abgeschnitten“, sodass man nur zwei Drittel lesen konnte. Weiterhin war der eigentliche Fließtext ebenso sehr unansehnlich formatiert. An manchen Stellen wird der Abstand der Buchstaben eines Wortes ganz groß, sodass wir stark auseinandergezogene Worte auf einer Zeile finden. An anderer Stelle gab es scheinbar wahllos eingefügte Leerzeilen, die ich inhaltlich nicht einordnen konnte. Insgesamt kann ich meinen Augen die optische Erscheinung des Buches deutlich verbessert werden.
Inhaltlich bekommen wir 12 höchst unterschiedliche Horror-Geschichten geboten. Beinahe alle beinhalten gesellschaftskritische Elemente. Meine persönliche Meinung geht bei den einzelnen Geschichten stark auseinander. Während ich manche inhaltlich sehr verwirrend fand und dem Lauf der Geschichte auch nur schwer folgen konnte, so fand ich andere nahezu perfekt in ihrer Aussagekraft und auch auf den Schreibstil bezogen. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass die Charaktere in den einzelnen Geschichten zu wenig entfaltet wurden. Man erfährt oft nur oberflächlich, was sie antreibt und wie sie persönlich veranlagt sind. Das fand ich ein bisschen schade, denn aufgrund des fehlenden Bezugs zu den Figuren, ging auch die Nahbarkeit verloren. Das inhaltliche Grauen der Geschichten hat mich daher weniger stark gepackt, mir hat einfach die Bindung gefehlt. Die Horror-Elemente waren ausreichend vorhanden und sehr gut an den einzelnen Stellen eingebaut. Ekel-Momente, Blut, Sex und Gewalt inklusive. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass man einige Geschichten weg lässt und andere dafür intensiver ausbaut. Es gab wirklich die ein oder andere, die in meinen Augen nicht genug gegruselt hat und auch inhaltlich sehr schwach war. An manchen Stellen hat mich der Schreibstil so umgehauen, dass ich vollkommen sprachlos war. Satzbau und Sprachgewalt vereint ergaben hier eine vollkommene Symbiose, die den inhaltlichen Kern der Geschichte genial aufgefangen und umschlossen hat. Dennoch gab es auch Geschichten, die vollkommen ins Gegenteil umgeschlagen sind. Hier könnte ich den Inhalt schwer wiedergeben und die Intention des Autors oder gar den Ausgang der Geschichte noch viel weniger. Für mich wirklich schade, dass es so gravierende Unterschiede innerhalb des Buches gab. Das gibt mir als Leserin ein bisschen das Gefühl, der Autor wollte – ohne eine aufregende Idee zu haben – nur ein paar mehr Seiten füllen. So fällt es mir auch recht schwer, die eigentliche Leistung des Autors zu bewerten, da in mir zwischenzeitlich das Gefühl aufkam, zwei verschiedene Personen hätten an dem Werk gesessen.
Bewertung:
Hier möchte ich die verschiedenen Kurzgeschichten gerne einzeln bewerten, da sie mir doch recht unterschiedlich gefallen haben und ich nicht alle unbegründet unter dem Bewertungspunkt „Geschichte(n)“ zusammenfassen möchte:
- Schwere: 2/5
- Lamia: 2/5
- Walhall: 5/5
- Kaufhoelle: 5/5
- Berliner: 5/5
- Die letzte Kugel: 4/5
- Zombie Superstar: 1/5
- Fitness: 2/5
- Weisser Wurm/Schwarzes Packweib: 3/5
- Kleiner Junge: 5/5
- Virgilie: 4/5
- Die wahre Kunst: 4/5
Schreibstil: 3/5
Geschichte(n): 3,5/5
Charaktere: 2/5
Spannung: 4/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5
Gesamtbewertung: 3,1/5

• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Autor. •
[Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar]