S. L. March: Eisige Schatten

Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Inhalt:

Nach einem regulären Arztbesuch bricht Sebastian Schmidts zusammen und erwacht im Krankenhaus. Dort wird er von einem Kopfgeldjäger attackiert und gelangt in die Hände einer abtrünnigen FBI-Agentin. Trotz Argwohn sind es bewegende Emotionen, die die sonderbare Nadine in ihm entfacht. Durch ihre absurde Bitte steht er im Zwiespalt zu seiner beruflichen Verpflichtung. Mit jeder ihrer feinfühligen Berührung jagen ihm vertraute Flashbacks durch den Kopf. Denn es schlummern tiefgründige, unerfindliche Geheimnisse in ihm. So auserlesen, dass eine skrupellose Organisation dafür tötet, um an sie zu gelangen.

Meine Meinung:

Das Buch ist die Fortsetzung zu „Unheilvolle Verwechslung“ und sollte der Verständlichkeit halber auch nicht ohne Vorkenntnisse gelesen werden. In meiner Rezension zu Band 1 hatte ich vor allem die Vielzahl der Charaktere gepaart mit fehlender Übersichtlichkeit kritisiert. Auch der fehlende rote Faden hat den Vorgänger eher oberflächlich unterhaltsam gestaltet. In diesem Buch empfand ich alle Kritikpunkte anders. Charaktere gibt es auch hier wieder mehr als genug. Allerdings sind einige bereits bekannt und treten nur noch am Rande auf. Ich konnte mich insgesamt viel besser in die Geschichte einfinden. Endlich werden einige Zusammenhänge deutlich und die Haupthandlung bekommt einen nachvollziehbaren roten Faden. Wir erfahren mehr über die Organisation – Blizzard – die im ersten Teil immer wieder nebulös erwähnt und umrissen wurde. Es ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild, sodass die Lesbarkeit dieser Geschichte viel flüssiger verlief. Eine Mischung aus Romance und Thrill ist durchaus wieder gegeben, wobei der Romance-Anteil zwar stellenweise auf jeden Fall da ist, jedoch in der Geschichte nicht allzu viel unnötigen Raum einnimmt. Die Mischung ist angenehm gelöst und der Fokus wird nicht allzu sehr von der Haupthandlung genommen. Auch der Schreibstil hat gegenüber dem Vorgänger eine Veränderung zu verzeichnen. Der von mir kritisierte überschwängliche Einsatz von teilweise unnötigen Adjektiven und Beschönigungen im Satz ist hier nicht mehr derart herausstechend. Die sehr kurzen Kapitel sind sehr angenehm und fördern den Lesefluss enorm. Insgesamt empfand ich den Schreibstil als äußerst leicht, kompakt und passend zum Inhalt. Man kann das Buch aufgrund dieser verschiedenen Aspekte gut in einem Rutsch lesen. In diesem Teil bekommt man als Leser auch etwas mehr Brutalität geboten, sodass die Atmosphäre auf jeden Fall einen düsteren Touch bekommt. Was mir auch positiv aufgefallen ist: diesmal wurde eine bestimmte Wendung platziert, die ich überhaupt nicht vorhergesehen habe. Die Grundidee rund um die geheimnisvolle Organisation ist definitiv richtig gut. Mir gefällt der Gedanke dahinter und auch der Aufbau insgesamt bis dahin. Grundsätzlich ist Platz für viel Entfaltung der Geschichte vorhanden und kann umfassend in weiteren Bänden genutzt werden.

Bewertung:

Gegenüber dem Vorgänger hat mir dieses Buch weitaus besser gefallen. Es wirkte insgesamt strukturierter, ich hatte einen wesentlich besseren Überblick über die Zusammenhänge der Haupthandlung und auch die Charaktere konnte ich besser einordnen. Hier und da hatte ich mit dem ein oder anderen Namen noch Probleme bei der Zuordenbarkeit. Aber man muss der Autorin wirklich zugute halten, dass alle Charaktere eine Hintergrundgeschichte verpasst bekommen und damit bei jedem eine Relevanz in der Geschichte gegeben ist. Von Vorteil ist hier natürlich, dass sich jeder Band inhaltlich auf ein anderes Pärchen zu fokussieren scheint. Nach „Eisige Schatten“ freue ich mich tatsächlich noch mehr auf eine Fortsetzung des Ganzen.

Schreibstil: 4/5
Charaktere: 3,5/5
Geschichte: 4/5
Überraschungen/Wendungen: 3,5/5
Spannung/Atmosphäre: 4/5

Bewertung: 4 von 5.