S. L. March: Unheilvolle Verwechslung

Gekennezeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Inhalt:

Das urplötzliche Lebenszeichen einer unvergessenen Frau stürzt die Gefühlswelt von Pierre Jones in den Abgrund. Erdrückende Hinweise eines Mordfalls ziehen einen Serienmörder zu Tage und belasten ausgerechnet Penny, die sich um Antworten ziert. Bei dem Bestreben, die Straftaten zu widerlegen, werden sie gemeinsam Opfer eines schaurigen Anschlags. Ihr vorsorgliches Untertauchen an einen sicheren Ort stellt sich als fataler Fehler heraus, denn Penny wird entführt. Ein Kontrahent bietet seine unvermittelte Unterstützung an, folglich nehmen die Komplikationen ihren ominösen Lauf.

Meine Meinung:

Das Buch leitet den Auftakt einer Reihe – der Heart & Hazard Series – ein. Nach Beendigung von Band 1 wird deutlich, dass die Bücher wohl auch unabhängig voneinander beziehungsweise durcheinander gelesen werden können. Inhaltlich zeichnet sich eine Mischung aus Romance und Thriller ab, wobei der Romance-Aspekt eher unterschwellig bedient wird. Träger unserer Geschichte sind Pierre und Penny, die eine gemeinsame Vergangenheit verbindet. Doch bei den beiden bleibt es nicht, weshalb ich anfangs mit einem gelungenen Einstieg in die Geschichte zu kämpfen hatte. Direkt zu Beginn prasseln eine Vielzahl an Charakteren und Perspektiven auf den Leser ein. Es gibt zwar eine Übersicht auf der ersten Seite, allerdings fehlt einem – und das ist ganz normal – zu Beginn einfach der Kontext. Der häufige Perspektivwechsel und die Charaktersprünge und -verknüpfungen stören zunächst des Lesefluss, bis man sich in alle Verbindungen eingefunden hat. Aber unabhängig von der Menge der Charaktere kann man sich zu jedem ein umfassendes Bild machen. Puzzle-artig setzt sich die Vergangenheit zusammen, sodass jeder Figur eine gewisse Tiefe verliehen wird. Der Schreibstil hat sich in meinen Augen inhaltlich verändert. Zu Beginn empfand ich ihn recht einfach, aber der Geschichte durchaus angepasst. Gepaart mit angenehmen Kapitellängen ging es für mich mit dem Lesen recht schnell und flüssig voran. Gegen Ende verändert sich schreibtechnisch etwas. Plötzlich wirft die Autorin in jedem Satz mit teilweise unnötigen Adjektiven um sich, was ich persönlich als zu viel empfunden habe. Wahrscheinlich sollte dadurch der Romance-Aspekt verstärkt werden. Aber abgesehen davon folgt die Geschichte inhaltlich einem spannenden roten Faden. Ich habe die Vermutung, dass man sich erst mit folgenden Bänden tiefer in den Inhalt einfindet. Hier bekommt man erst mal „nur“ einen groben Abriss über die Gesamtsituation und versteht auch begrenzt die Zusammenhänge, allerdings wird eine bestimmte Organisation nur stellenweise am Rande erwähnt. Die Storyline rund um Penny und Pierre ist in sich abgeschlossen, sie werden meiner Vermutung nach in Band 2 nicht mehr als Protagonisten fungieren. Allerdings tragen sie als Charaktere einen Teil zur Gesamtgeschichte bei. Ich glaube, dass Charaktere, die wir in diesem Band bereits kennengelernt haben, zu den Trägern der Folgebände gemacht werden und so die Geschichte fort erzählt wird, da alle in gewisser Weise miteinander zusammen hängen und verwoben sind.

Bewertung:

Ich muss sagen, dass ich mich auf die Fortsetzung freue. Ich hoffe, dass sich dadurch der Nebel etwas lichtet und man mehr über die Organisation und die Hintergründe erfährt. Im Moment fühlt sich dieser erste Band wie ein einzelner Zeh im kalten Wasser an. Man hat ein wenig an der Geschichte schnuppern dürfen und Appetit darauf bekommen, aber eine richtige Mahlzeit ist noch nicht zustande gekommen. Die Charaktergestaltung ist sehr vielseitig und wird mit der Zeit immer übersichtlicher. Den Schreibstil mochte ich – bis auf den Schlussteil – sehr gerne, da er sich der Geschichte perfekt angepasst hat. Meine Erwartungen an die Fortsetzung sind wirklich hoch und ich hoffe, in dieser Hinsicht nicht enttäuscht zu werden.

Schreibstil: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Geschichte: 3/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5
Spannung/Atmosphäre: 4/5

Bewertung: 3.5 von 5.