S. L. March: Verhängnisvoller Verrat

Gekennzeichnet als Rezensionsexemplar

Über das Buch:

Inhalt:

Eine medizinische Vorhersage prognostiziert ihm Unheilvolles. Folglich setzt Mitch Djukannon alles daran, einem sitzengelassenen One-Night-Stand seine verdrängte Gefühlsregung zu gestehen. Ausgerechnet die Frau, der er das Herz brach, gibt die Zuversicht auf seine Heilung keineswegs auf. Doch Audrey wird des Mordes an ihren Bruder beschuldigt und Mitch schreckt vor nichts zurück, um ihre Unschuld zu beweisen. Das dubiose Spiel, in dem sie feststeckt, ist so prekär, dass es erhebliche Zeit kostet, den wahren Übeltäter zu enthüllen. Ein kostbares Gut, das er nicht hat.

Meine Meinung:

Mit „Verhängnisvoller Verrat“ steige wir ein in Band drei der Heart & Hazard-Series von S. L. March. Nachdem ich Band 2 gegenüber seinem Vorgänger gelobt habe, wird es hier wieder ein paar mehr Kritikpunkte geben. Aber zunächst ein grober Abriss über den inhaltlichen Aufbau. Den primären Platz als Protagonisten hat wieder ein anderes Pärchen bekommen. Diesmal handelt es sich um Mitch und Audrey. Während Mitch in den vorherigen beiden Büchern als Nebencharakter fundiert hat und bereits mehr oder weniger bekannt ist, so bekommen wir mit Audrey frischen Wind in die Charakterübersicht. Außerdem haben wir einen zweiten Hauptstrang, in dem es um den Forensiker John (ebenfalls aus den Vorgängern bekannt) und Becky geht. Beinahe im Wechsel wird die Geschichte durch das Zusammenspiel der jeweiligen Paare vorangebracht. Einerseits geht Audrey ihren eigenen Weg, um Mitch zu retten. Dieser Handlungsstrang bringt in meinen Augen die Geschichte nicht großartig voran, zumal mir die beiden als Charaktere auch nicht unbedingt nahe gegangen sind. Das Kennenlernen beider rechtfertigt für mich in diesem Ausmaß nicht die intensive Geschichte, die sie miteinander teilen. Dennoch liegt der Fokus inhaltlich definitiv auf deren Zusammenwirken. Dem gegenüber stehen allerdings John, von dem man bisher am Rande etwas mitbekommen hat, und Becky, die gänzlich neu in das Figurenrepertoire aufgenommen wird. Diese Momente des Buches mochte ich besonders gerne. Die Gefangenschaft beider und das damit einhergehende Aufbauen einer Bindung zueinander. Hier war für mich eine Beziehung zwischen den Figuren auf jeden Fall greifbarer, als bei Mitch und Audrey, weshalb meine Sympathie ganz klar bei den beiden liegt. Generell empfand ich die Sequenzen in der Gefangenschaft als spannender und voranbringender. Für mich resultiert der Spannungsaufbau auf jeden Fall aus den Momenten und Ereignissen in den Fängen von Blizzard. Neben psychischer kommt es hier auch zu körperlicher Gewalt, sodass die Atmosphäre sich mit jedem Moment in der Zelle verfinstert. Das Ende des Buches endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, denn wir bekommen erstmals ein Kapitel aus der Sicht von „Falke“ zu lesen. Wer sich dahinter verbirgt bleibt unbekannt, allerdings gibt es einen groben Einblick in den Kopf der Organisation Blizzard, sodass man mit diesen wenigen abschließenden Seiten in den kleinen Genuss kommt, der Lösung des Rätsels ein Stück näher zu sein.

Bewertung:

Für mich jedes Mal wieder beeindruckend, ist das gigantische World-Building, das S.L. March bei ihrer Reihe betrieben hat. Kein Charakter – und möge er zunächst auch nur als unscheinbarer Nebencharakter erscheinen – ist zufällig an dieser Geschichte beteiligt. Sie schafft es ständig, kleine Verbindungen zu knüpfen und diese dann zu einem vollwertigen Handlungsstrang auszuarbeiten. Dadurch weiß man nie woran man wirklich ist und welche Entwicklungen noch auf den Leser zukommen könnten. Vorhersehbarkeit ist in der Reihe nicht gegeben und obwohl ich manchmal mit der Durchsicht zu kämpfen habe – gerade wenn ich in einen neuen Band einsteige – finde ich oftmals nach wenigen Seiten meinen Weg zurück in die Geschichte und kann mich erneut fesseln lassen. Hier ist meine Begeisterung, auf die Spannungsmomente bezogen, etwas geringer ausgefallen. Der Grund dafür waren die beiden Protagonisten, deren Nahbarkeit und Sympathie nicht auf mich überspringen konnten. Dennoch hat die Aussicht auf eine eigene Geschichte rund um John und Becky mich neugierig gemacht und ich hoffe unbedingt in der Fortsetzung von den beiden Lesen zur dürfen.

Schreibstil: 4/5
Geschichte: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Spannung/Atmosphäre: 4,5/5
Überraschungen/Wendungen: 5/5

Gesamtbewertung: 4/5

Bewertung: 4 von 5.