Über das Buch:
Autorin: Sarah Alderson
Titel: Meine liebe Familie
Originaltitel: In Her Eyes
Verlag: Goldmann Verlag
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-442-49019-6
Preis: 10,00€

Inhalt:
Mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern führt Ava ein beneidenswertes Leben. Bis zu einer grauenvollen Nacht, als zwei Maskierte in ihre Villa eindringen und sie und ihre Tochter June bedrohen. Schüsse fallen – und Ava wacht später schwer verletzt im Krankenhaus auf. Die 12-jährige June liegt im Koma. Doch damit beginnt der Albtraum erst. Denn Ava und ihre Familie sind nicht zufällig Opfer eines Verbrechens geworden. Um die Menschen, die sie liebt, zu schützen, muss Ava herausfinden, was in der Nacht des Überfalls wirklich geschah. Nur wem kann sie vertrauen, wenn sie selbst ein Geheimnis verbirgt?
Meine Meinung:
Ich kenne bereits „Meine beste Freundin“ von der Autorin. Der Vorgänger war ein beinahe perfekter Thriller, sodass meine Erwartungen hier sehr hoch waren. Dieses Buch hatte durchaus auch viele positive Momente und spannende Elemente. Besonders gut fand ich, dass jedes Familienmitglied diverse Geheimnisse hat, die der Leser begleitend nach und nach aufdeckt. Manche waren dabei für mich weniger spannend als andere. Der Einbruch an sich wirkt als die Spitze des Spannungsbogens, denn jegliche Hintergründe oder Motive diese Tat betreffend fehlen uns. Doch wir werden ein Teil dieser unehrlichen Familie und erfahren, wie die Zusammenhänge hier bestehen. Lange Zeit war für mich unklar, weswegen diese Tat verübt wurde und ob jemand aus der Familie oder Avas Freundeskreis darin verstrickt ist. Leider wurde ich hier nicht ganz so sehr aufs Glatteis geführt, wie bei „Meine beste Freundin“. Für mich stand die Auflösung irgendwie recht schnell fest und ich habe oft gehofft, dass da noch irgendwo eine unerwartete Wendung auf mich wartet – dem war leider nicht so. Dafür halten die letzten Seiten des Buches noch etwas für den Leser bereit, dass eventuell doch nicht alles so klar erscheinen lässt, wie man vielleicht glaubt. Damit ist die Geschichte zwar abgeschlossen, das Ende jedoch ist offen genug, um noch einmal gründlich zu grübeln und alles Geschehene Revue passieren zu lassen.
Der Schreibstil ist, wie gewohnt, einfach und flüssig. Man gelangt ohne Stolpersteine von Seite zu Seite und alles lässt sich in einem Rutsch lesen. Die Charaktere konnten mich nur mäßig beeindrucken. Jeder war auf seine Weise mysteriös und hatte Geheimnisse, jedoch war mir das alles etwas zu kalt und abgebrüht, dafür dass sie immer noch eine Familie sind. Ava hat eindeutig ihr Lieblingskind und lässt das auch klar durchblicken. Dadurch konnte ich die Sympathie ihr gegenüber nicht gut ausbauen, denn wenn man so parteiisch ist, dann beschwört man ein großes Familiendrama in dieser Form irgendwie herauf.
Bewertung:
Ein guter Thriller, der in Sachen Spannung, Überraschungsmomente und Unvorhersehbarkeit an seinen „Vorgänger“ nicht heranreicht. Die Geschichte war nicht schlecht, hatte aber leider durchaus große Schwachstellen. Deshalb gehen hier einige Punkte flöten. Ich möchte euch aber keineswegs davon abraten, dieses Buch zu lesen, denn Sarah Alderson ist eine starke Autorin – man sollte nur nicht so viel erwarten wie bei „Meine beste Freundin“.
Schreibstil: 5/5
Charaktere: 3/5
Geschichte: 4/5
Spannung: 4/5
Überraschungen/Wendungen: 3/5
Gesamtbewertung: 3,8/5

• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem Goldmann Verlag. •
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