Sophie Nuglisch: Venus

Über das Buch:

Autorin: Sophie Nuglisch
Titel: Venus: Mein Name ist Stina
Verlag: SadWolf Verlag
Genre: Noir Roman/ Noir Thriller
ISBN: 978-3-96478-008-9
Preis: 12,99€

Klappentext:

So funktioniert Liebe nicht. Wenn man jemanden liebt, tut man alles dafür, ihn nicht leiden zu lassen. Doch scheinbar hat der beängstigend berechnende und überaus intelligente Medizinstudent Leif eine andere Vorstellung von Zuneigung, als er die 19-jährige Stina auf ihrem Nachhauseweg abfängt und verschleppt. Gezeichnet durch eine Kindheit ohne elterliche Fürsorge ist er fest entschlossen, aus dem jungen Mädchen eine Person zu machen, die ihn irgendwann bedingungslos liebt und nicht mal im Traum darauf kommt, ihn zu verlassen. Fortan nennt er sie Venus, doch Stina merkt schnell, dass Leif nicht annähernd so abgebrüht und selbstbewusst ist, wie er sich gibt. Obwohl sie Tag für Tag Leifs Gewaltausbrüchen und Konditionierungsversuchen ausgesetzt ist, ist sie fest entschlossen, ihren Namen nicht zu vergessen. Ein Kampf um ihre Freiheit, ihren Körper und ihre Identität beginnt.

Meine Meinung:

Ich kenne bereits das Buch „Stockholm“ von Sophie Nuglisch. Wie von ihr gewohnt startet man sofort und ohne Umschweife in die eigentliche Materie. Die Autorin schleudert uns in die Geschichte, von der ersten Seite an ist damit die Spannung gegeben und es gibt keine unnötigen Längen oder eine ausschweifende Einleitung. Das Schicksal von Stina ist grausam und man hat zu Beginn als Leser eine ganze Menge Fragen. Einige werden uns im Laufe der Geschichte beantwortet, andere wiederrum nicht. Aber das ist in Ordnung, denn am Ende hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat oder unlogisch war. Was mich jedoch besonders beeindruckt hat: Sophie Nuglisch schafft es auf den Punkt, eine unglaublich breite Palette an Emotionen in mir auszulösen. Man hat nicht nur Mitleid mit der Entführten, Stina, man hat auch Mitleid mit Leif, ihrem Entführer. Wie wahnsinnig GUT muss man als Autorin bitteschön sein, wenn man es schafft, dass man als weibliche Leserin den ENTFÜHRER eines Mädchens, das ungefähr so alt ist wie man selbst, bemitleidet? Wirklich – ich hätte ihn teilweise gerne umarmt. Gleichzeitig plagen natürlich Schuldgefühle: Ist das an der Stelle überhaupt angebracht, dass er mir ernsthaft leidtut – immerhin habe ich auch Angst um Stina, durchlebe jede Qual mit ihr. Und was habe ich geweint, natürlich sind Tränen geflossen. Ich habe auch gelitten: mit Stina, mit Leif, weil ich nicht wusste, wie diese Geschichte endet, was noch auf mich wartet, weil es teilweise unvorstellbar grausame Episoden gab, weil die Stimmung sowohl im Buch als auch bei mir so schnell umschlug, vom Düstere ins Helle und umgekehrt – ich habe einfach alles gefühlt. Und irgendwie versteht man es, aber es ist falsch und in Worte lässt sich das alles sowieso nicht packen.
Ganz ehrlich: Wenn eine Geschichte es schafft, solche gespaltenen und intensiven Gefühle in mir auszulösen, dann kann man als Schöpfer ebenjener nur alles richtig gemacht haben. In diesem Buch war jeder Satz, jede Emotion, jede Entwicklung einfach auf den Punkt und ich hätte mir nicht eine einzige Veränderung gewünscht. All das hat dazu geführt, dass dieses Buch tiefe und ja – teilweise auch widerspenstige – Emotionen in mir ausgelöst hat. Und genau solche Bücher möchte ich lesen. Bücher, die etwas bewegen, die mich bewegen, die mehr sagen.
Sophie Nuglisch ist eine großartige Autorin. Bei ihr ist nie ein Satz zu viel oder nichtssagend oder unpassend. Alle Wörter bilden ein Geflecht, dass letztendlich Großartiges beim Leser auslösen kann – wenn er sich darauf einlässt.

Bewertung:

Ich denke es ist alles gesagt. An der Stelle nur „Danke“ an Sophie, dass ich sie als Autorin und ihre Bücher kennenlernen durfte. Und es gibt hier eine absolute Leseempfehlung von mir!

Schreibstil: 5/5
Spannung: 5/5
Geschichte: 5/5
Überraschungen/Wendungen: 5/5
Charaktere: 5/5

Gesamtbewertung: 5/5


• Die Coverrechte obliegen ausschließlich dem SadWolf Verlag. •

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